Ausgerechnet Christoph Daferner, ausgerechnet Robin Meißner: Als wäre der Pokal-Auftritt seiner Fortuna beim 0:2-Erstrunden-Aus bei Dynamo Dresden am Sonntag (18.08.2024) nicht schon schlimm genug für Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune gewesen, mussten noch seine beiden ehemaligen Schützlinge in Dynamo-Diensten für die Tore sorgen.
Lebloser Auftritt der Fortuna
Entsprechend frustriert war der Coach. "Beide kamen zu mir mit einem sicher etwas glücklicheren Gesicht als ich es hatte. Ich habe ihnen gratuliert, wie es sich gehört", sagte Thioune. "Ich würde mich freuen, wenn die beiden Jungs da weitermachen, wo sie heute aufgehört haben. Aber ich möchte sie nicht noch mal gegen mich spielen haben."
Der Trainer möchte nicht nur gegen Daferner und Meißner nicht wieder spielen, er will vor allem so einen leblosen Auftritt seiner Mannschaft nicht noch einmal erleben. "Wir haben nicht zu einem Pokalfight beigetragen, wir haben an einem Fußballspiel teilgenommen", resümierte er und brachte die 90 Minuten von Dresden damit in einem Satz auf den Punkt.
Thioune ist "maximal enttäuscht"
Seine Mannschaft sei nicht da gewesen, wo er sie erwartet hätte. Man hätte durch das hohe Pressing der Dresdner Probleme gehabt, das eigene Positionsspiel aufzubauen. "Wir haben eine Welle nach der anderen abbekommen und waren über die 90 Minuten betrachtet immer zweiter Sieger. Ich bin maximal enttäuscht von der Vorstellung", sagte Thioune.
Zehn Minuten nach der Pause zeigte Fortuna, wozu man eigentlich in der Lage sein kann. Da brachte man die Dresdner aus dem Konzept, hatte drei richtig gute Chancen zum Ausgleich. Danach aber verfiel die Fortuna wieder in die Muster der ersten Hälfte und musste froh sein, nicht noch viel klarer verloren zu haben. Die Chancen für Dynamo waren jedenfalls da.
Dynamo kegelt Düsseldorf aus dem DFB-Pokal
WDR. 19.08.2024. 05:26 Min.. Verfügbar bis 19.08.2025. WDR.
Kapitän Sobottka: "Waren einfach schlechter"
Erklärungen für den desolaten Auftritt gab es von Spielerseite nicht. "Die erste Halbzeit ist verdient so gelaufen, wie sie gelaufen ist. Es war nicht viel von uns, weder gegen den Ball noch mit dem Ball. So kann man in Dresden nicht bestehen", sagte Tim Oberdorf. Woran es gelegen haben könnte, wollte und konnte er nicht sagen.
Marcel Sobottka war ob der Enttäuschung äußerst schnippisch. "Man will immer Erklärungen, woran es gelegen hat. Wir waren einfach schlechter", sagte der Kapitän. Unvorbereitet sei man nicht gewesen.
"Worauf will man sich denn vorbereiten? Im Fußball geht es darum, dass der Gegner den Ball haben will und du auch. Da muss man sich auf nichts vorbereiten, wenn du den Zweikampf nicht gewinnst. Da kannst du die ganze Woche Zweikämpfe trainieren, wenn du schlechter bist, ist es eben so", grantelte Sobottka.
Quelle: dpa