Matthias Haeder vom FC Gütersloh bei einem Testspiel gegen Schalke 2022

Aufsteiger Gütersloh verliert zum Auftakt

Stand: 30.07.2023, 14:26 Uhr

Der FC Gütersloh hat sein Auftaktspiel in der Regionalliga West in den Sand gesetzt: Bei der Zweitvertretung des SC Paderborn verlor der Aufsteiger nach turbulenter Schlussphase.

Sie haben lange darauf gewartet beim FC Gütersloh: Mit dem ersten Meisterschaftsspiel in der Regionalliga-West ging so etwas wie ein Traum in Erfüllung für den ehemaligen Zweitligisten, dessen letzte große Zeiten beinahe 30 Jahre zurückliegen. In den 90ern spielte der FCG in der Zweiten Liga, anschließend ging es haarsträubend bergab.

Als nun im Sommer zumindest endlich der Aufstieg in die viertklassige Regionalliga gelang, war der Jubel im und um das legendäre Heidewaldstadion groß. Manch einer der 2.700 Zuschauer beim entscheidenden Heimspiel gegen Lotte im Mai mag von alten Zweitliga-Zeiten Ende der 90er-Jahre geträumt haben. 

Wilde Schlussphase in Paderborn

Nun also das erste Spiel in der Vierten Liga: Bei der Zweitvertretung des SC Paderborn sahen sich die Aufsteiger aus der Nachbarschaft erst einmal stürmischen Angriffen der jungen SCP-Mannschaft gegenüber. Es galt ein paar heikle Situationen zu überstehen, ehe FCG-Torjäger Kevin Freiberger in der 33. Minute plötzlich die Gütersloher Führung auf dem Fuß hatte. Aus 14 Metern verzog der Angreifer allerdings freistehend.

Eduard Probst hatte fast mit dem Pausenpfiff auch noch einmal die FCG-Führung auf dem Fuß, er scheiterte aber am SCP-Keeper. In der Schlussphase nahm das Unheil seinen Lauf: Zunächst erzielte Presley Pululu die 1:0-Führung für den SCP (80.), zwei Minuten später setzte Ilias Ayansah mit dem 2:0 einen drauf. Gütersloha antwortete, kam in Gegenzug durch Markus Esko zum 1:2. Felix Mensing traf für Paderborn in der 88. Minute aber zum 3:1, das Hendrik Lohmar in der Nachspielzeit nur noch auf 2:3 verkürzen konnte.

Kein Problem bei der Lizenzierung

Das Wappen des FC Gütersloh

Dass der FCG in der Regionalliga starten darf, hat auch mit vernünftiger finanzieller Planung in den letzten Jahren zu tun. Die Lizenzierung für Liga vier gelang am Ende recht problemlos.

Was dem Verein dabei entgegenkam, sagte Vorstand Helmut Delker im Gespräch mit dem Deutschlandfunk: "Wenn man in den 70er-Jahren zweite Liga gespielt hat, dann ist das sicherlich schwierig. Der FC Gütersloh hat in den 90er-Jahren zuletzt zweite Bundesliga gespielt, das ist nicht ganz so lange her. Zwar auch lange, aber nicht ganz so lange. Das reicht dann schon. Da hat man dann schon sehr gute Chancen - und deswegen war das bei uns kein ganz großes Thema."

Eher Mittelfeld als Spitzengruppe

Dülker sprach da auch von einem denkbaren nächsten Sprung: dem in die Dritte Liga. Der von außen betrachtet eher unrealistisch erscheint, schließlich geht der FCG die Viertligasaison mit einem Etat von rund 1,8 Millionen Euro an. Das ist eher Regionalliga-Mittelfeld denn -Spitze.

"Das wäre sicherlich für den FC Gütersloh ein richtig großer Sprung, auch für unser Stadion. Die Tribüne wäre zu klein, wir bräuchten eine Rasenheizung und verschiedene Dinge mehr. Da reden wir schon über einen großen Betrag, der da investiert werden müsste von der Stadt Gütersloh, sicherlich auch vom Verein. Wir sind froh, dass wir es geschafft haben und endlich in der Regionalliga spielen dürfen.“

Quelle: oja