Kevin Stöger und Matus Bero vom VfL Bochum stehen nach der 0:3-Niederlage frustriert auf dem Platz

VfL Bochum: Der Frust sitzt tief

Stand: 24.05.2024, 08:25 Uhr

Nach der herben Heim-Klatsche des VfL Bochum im Relegations-Hinspiel gegen Fortuna Düsseldorf bleiben nur noch Durchhalteparolen. Der Frust über das weitgehend indiskutable Spiel ist groß.

Von Jörg Strohschein

Seinen Blick mit sparsam zu beschreiben, wäre wohl viel zu freundlich und optimistisch. Leon Goretzka starrte, auf der Tribüne sitzend und im Trikot des VfL Bochum gekleidet, ins Leere. Aus seinem Gesicht sprach Ungläubigkeit, Entsetzten, tiefer Frust.

Das 0:3 im Relegations-Hinspiel seines VfL gegen Fortuna-Düsseldorf am Donnerstagabend (23.5.2024) hatte tiefe Spuren beim Fußball-Profi des FC Bayern hinterlassen. Die Bochumer können den Abstieg kaum noch verhindern. Und Goretzka litt sichtlich darunter.

In der Ruhrgebietsstadt wurde Goretzka vor 29 Jahren geboren, dort, bei jenem VfL, hatte er erste Schritte in den professionellen Fußball gemacht. Sein Herz hängt an diesem Traditionsverein - und schien an diesem traurigen Abend gebrochen zu sein.

Durchhalteparolen als letzter Rettungsanker

Entsetzen und Enttäuschung waren auch den Bochumer Spielern ins Gesicht geschrieben. Die Leistung der VfL-Spieler war weitestgehend indiskutabel. Den Eindruck, den die Mannschaft in der vergangenen Wochen unter Interimstrainer Heiko Butscher bereits bei Werder Bremen am 34. Spieltag der Bundesliga hinterlassen hatte, sollte sich bestätigen. Mut- und willenlos präsentierten sich die VfL-Profis gegen vor Selbstbewusstsein nur so strotzende Düsseldorfer Kontrahenten.

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"Das ist ein brutaler Tag für uns alle", sagte Bochums Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian mit fast völlig versteinerter Miene. Mittelfeldspieler Kevin Stöger sprach davon, dass es ihm für ganz Bochum leidtue. "Das hat Bochum nicht verdient", sagte der 30-Jährige in den Katakomben des Ruhrstadions.

Auf dem Rasen erlebte der VfL zuvor eine ganz bittere und wahrscheinlich vorentscheidende Niederlage. Der Abstieg in die 2. Bundesliga ist wohl nur noch durch ein Fußballwunder zu verhindern.

"Der Strohhalm ist natürlich jetzt wahnsinnig klein geworden", sagte Trainer Butscher und ergänzte mit Blick auf das Rückspiel beim Zweitligisten: "Auch wenn jetzt eine gewisse Leere da ist, sind wir es dem Verein und den Fans schuldig, dass wir am Montag alles versuchen." Er werde probieren, voranzugehen. Stöger: "Wir werden nicht aufgeben" Durchhalteparolen sind der letzte Rettungsanker für den VfL.

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Noch keine Zweitligaplanungen

Gegen defensiv stabile, konterstarke und selbstbewusste Düsseldorfer ist allerdings schwer vorstellbar, wie die im Angriff erschreckend harmlosen Bochumer die Partie noch drehen wollen. "Es hört sich jetzt ein bisschen albern an, aber wenn Düsseldorf hier drei Tore machen kann, wieso sollten wir das nicht schaffen", sagte Stöger. "Wir werden nicht aufgeben. Wir haben trotzdem den Glauben an uns."

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Sportchef Fabian dachte ähnlich und sagte: "Egal, wie klein der Strohhalm ist, egal, wie klein die Hoffnung ist, werden wir nicht aufhören, bis es zu Ende ist." Eine Frage zur möglichen Zweitliga-Planung war dem 36-Jährigen zu früh. Auch die Düsseldorfer redeten den Bundesligisten aus dem Revier trotz des zuvor schwachen Bochumer Auftritts stark.

Der Eindruck, dass man schon mit der ersten Liga plane, sollte auf keinen Fall entstehen. "Ich glaube nicht, dass Bochum jetzt sagt: Wir geben auf, wir sind schon abgestiegen", sagte Torschütze Yannik Engelhardt. "Deswegen müssen wir dagegen halten am Montag." Torwart Florian Kastenmeier erklärte: "Wir haben oft genug erlebt im Fußball, dass ein 3:0 gedreht wird."