"2:2-Niederlage" gegen Darmstadt: Bochum und die verpassten Chancen
Stand: 01.04.2024, 10:22 Uhr
Nicht nur bei den Fans, auch bei Mannschaft und Trainer des VfL Bochum saß der Frust nach dem 2:2 gegen Darmstadt tief, denn die Tabellensituation ist trügerisch. Nächste Woche steht ein Schlüsselspiel an.
Manuel Riemann zog sich frustriert sein Trikot über den Kopf, Kevin Stöger starrte ins Leere. Das 2:2 (1:0) am Sonntag gegen Schlusslicht Darmstadt 98 fühlte sich für alle, die es mit dem VfL Bochum halten, an wie eine Niederlage. Denn wieder einmal hat der Revierklub im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga einen sicher geglaubten Heimsieg leichtfertig aus der Hand gegeben.
"Die Situation ist gefährlich", sagte VfL-Coach Thomas Letsch. "Die einzige Erkenntnis aus dem Spiel ist, dass wir mitten im Abstiegskampf sind." Dabei hätten sich die Bochumer nach zuvor vier Niederlagen in Folge mal wieder etwas Luft verschaffen können. Philipp Hofmann hatte sie per Doppelpack (30., 48.) auf Kurs gebracht. Doch letztlich blieb der VfL auch gegen den abgeschlagenen Letzten sieglos.
"Wir dürfen das niemals herschenken", sagte Hofmann bei DAZN: "Am Ende können wir noch glücklich sein, dass wir einen Punkt holen. Es ist einfach ärgerlich." Tim Skarke (62.) und Oscar Vilhelmsson (76.) - nach einer unglücklichen Parade von Riemann - entrissen den Bochumern noch den Sieg. "Das macht ja was mit dir", gab Letsch zu: "Da rattert es im Kopf."
Tabelle gibt trügerische Sicherheit
In der Tabelle ist trotz des Remis allerdings noch nicht viel passiert. Sechs Punkte trennen den Revierklub weiterhin vom Relegationsplatz, den der FSV Mainz 05 belegt. Aber: "Die können in zwei Wochen weg sein", mahnte Verteidiger Bernardo. Bereits am nächsten Spieltag kommt es beim 1. FC Köln zu einem weiteren direkten Kellerduell, Mainz trifft parallel auf Darmstadt.
Wollen die Bochumer nicht Gefahr laufen, doch noch auf die Abstiegsränge zu rutschen, sollten sie schnell die Trendwende einleiten. Helfen soll dabei Hofmann. Erstmals seit dem 14. Spieltag ließ Letsch den Angreifer wieder von Beginn an aufs Feld - und der Mittelstürmer zahlte das Vertrauen zurück. Trotz seiner beiden Treffer war der 31-Jährige angesichts der hergegebenen Führung aber nicht zufrieden. "Wir müssen einfach lernen, so ein Spiel vorher zu entscheiden", sagte er.
Bochumer Last-Minute-Dramen
Das scheint jedoch leichter gesagt, als getan. Denn es war nicht das erste Spiel vor heimischem Publikum, in dem die Bochumer noch spät eine Führung verspielten. Mit Schrecken dürften die blau-weißen Fans an die bitteren Last-Minute-Dramen gegen Mainz, Bremen und Augsburg zurückdenken.
Hätte das Team die Ruhe und das Selbstvertrauen, den oft stark herausgespielten Vorsprung regelmäßiger über die Ziellinie zu retten, wäre das Thema Klassenerhalt in Bochum längst erledigt. Doch so heißt es erstmal weiterzittern - zumindest mal bis nächste Woche in Köln.
Quelle: cl/sid