Gerardo Seoane, Trainer von Borussia Mönchengladbach, im Spiel gegen Union Berlin.

Gladbachs Seoane fordert mehr Mut und Entschlossenheit

Stand: 29.04.2024, 21:07 Uhr

Beim tristen Remis gegen Union Berlin präsentierte sich Borussia Mönchengladbach ängstlich und ohne Selbstvertrauen. Das muss sich gegen Werder Bremen ändern, sagt Trainer Seoane.

"Grottenkick" war eins der Worte, das man unter den Zuschauern im Borussia-Park am Sonntag häufig hörte. Nach dem Schlusspfiff sanken die Spieler enttäuscht zu Boden, die Trainer schüttelten sich mit gequältem Lächeln die Hände. Nach dem Krisenduell zwischen Borussia Mönchengladbach und Union Berlin wusste niemand so recht, was er mit der Nullnummer anfangen sollte.

Für viele Spieler ist der Abstiegskampf neu

Für die Gladbacher war das Remis etwas wertvoller: Der Vorsprung auf die Köpenicker beträgt weiter zwei Punkte, auf Relegationsrang 16 sind es weiter vier Punkte. Gladbach zeigte sich jedoch verunsichert und ängstlich: Es war der Mannschaft anzumerken, dass sie im Abstiegskampf steckt. "Wir haben den ein oder anderen Spieler, der das erste Mal in so einer Situation steckt. Das hat man gespürt", sagte Gladbachs Coach Gerardo Seoane. "Das war das erste Mal, dass man das Zittern so ein bisschen gespürt hat - und damit müssen wir in den nächsten Wochen umgehen können."

Auch Nils Schmadtke kritisierte das nicht bundesligataugliche Spiel der Borussia. Offensiv viel zu harmlos, ließen sich die Gladbacher nach der Pause in die Defensive drücken und fanden kaum Entlastung. Glück hatten sie, als Union-Angreifer Kevin Volland an der Latte (25.) und am Pfosten (62.) scheiterte. "Man merkt, dass die Mannschaft den Druck spürt", so Gladbachs Sportdirektor. "Aufgabe defensiv erledigt, offensiv absolut ausbaufähig."

Seoane: Mit mehr Selbstvertrauen auftreten

Trotz der schwierigen sportlichen Situation forderte Seoane seine Spieler auf, in der Partie bei Werder Bremen am Samstag (15.30 Uhr) wieder mutiger aufzutreten. "Jetzt gilt es, auf dem Punkt aufzubauen und in fünf Tagen mit mehr Selbstvertrauen, mehr Entschlossenheit in Bremen aufzutreten", so der Coach. "Das ist so oder so eine sehr wertvolle Erfahrung für jeden Spieler, dass wir in diesen Momenten, in denen es schwierig ist, noch ein bisschen mehr zusammen rücken und einander unterstützen."

Schmadtke war bemüht, aus dem Union-Spiel etwas Positives mitzunehmen. "Im Vergleich zum Hoffenheim-Spiel haben wir unsere leichten Fehler abgestellt", sagte der Sportdirektor mit Blick auf das 3:4 in Hoffenheim in der Vorwoche. "Wir haben defensiv weitestgehend gut gestanden: Ich denke, dass uns die defensive Null Selbstvertrauen gibt".

Nur zwölf Punkte aus 14 Spielen

In den restlichen drei Spielen in Bremen, gegen Frankfurt und in Stuttgart muss die Borussia den Vier-Punkte-Vorsprung irgendwie ins Ziel bringen. Danach wird über die besorgniserregende Leistung in der Rückrunde mit bislang zwölf Punkten aus 14 Spielen und dem Pokal-Aus beim Drittligisten Saarbrücken zu reden sein.