Der 1. FC Köln hat mit dem 1:0-Sieg im Darmstadt am vergangenen Freitag einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf geholt und steht zum ersten Mal seit dem vierten Spieltag nicht auf einem Relegations- oder Abstiegsrang. Viel Zeit zum Verschnaufen haben die Kölner aber nicht. Denn schon am Sonntag steht das nächste Duell gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg an: Der 1. FSV Mainz 05 kommt nach Köln.
"Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, das über viele Emotionen, über viel Laufarbeit und über viele kleine Aktionen entschieden wird", sagte FC-Trainer Steffen Baumgart am Freitag. "Es wird ein intensives Spiel."
1. FC Köln erst mit zehn Saisontreffern
Nur neun Punkte nach 13 Spielen, vor allem in der Offensive drückt der Schuh. Zehn Tore hat der FC in dieser Saison erst erzielt, so wenige wie kein anderes Team in der Liga.
Dass es der FC in dieser Saison schwer haben wird, war vor der Saison bereits zu erahnen. Mit Kapitän Jonas Hector (Karriereende) und Mittelfeld-Motor Ellyes Skhiri (Eintracht Frankfurt) haben die Kölner vor der Saison zwei wichtige Schlüsselspieler verloren.
Baumgart mit Kainz als Kapitän zufrieden
Nachfolger von Jonas Hector als Kapitän ist Florian Kainz. Und Baumgart ist mit dem Österreicher in seiner neuen Rolle bislang zufrieden: "Kainzi macht als Kapitän das, was er machen soll. Er hält die Truppe zusammen, er arbeitet und zeigt sich immer wieder. Kainzi ist genauso ein Kapitän, wie ich ihn mir wünsche. Das hat nichts mit den Ergebnissen zu tun, sondern damit, wie er sich innerhalb der Mannschaft bewegt. Er geht als Kapitän voran, das ist entscheidend", sagte Baumgart Mitte Oktober.
Auch für Mittelmotor Skhiri, der in der vergangenen Saison als Sechser noch sieben Tore für den FC geschossen hatte, hat Baumgart einen Ersatz gefunden. Nämlich: Florian Kainz. Die Zahlen legen das nahe. Mt sechs Treffern und zehn Vorlagen war Kainz in der vergangenen Saison eien Stütze des Kölner Offensivspiels.
Kainz noch ohne Torvorlage in der Bundesliga
In dieser Spielzeit sieht das anders aus. Kainz steckt in einer Formkrise. Drei Tore hat der 31-Jährige bislang erzielt, alle vom Elfmeterpunkt. Eine Torvorlage, eigentlich Kainz' große Stärke, hat er in der Bundesliga noch nicht geliefert.
Ein Grund dafür könnte seine veränderte Position sein. Statt auf dem Flügel kommt Kainz in dieser Saison ausschließlich im Zentrum zum Einsatz, zuletzt häufig als Sechser oder Achter. Dort soll er - wie Skhiri in der vergangenen Saison - das Spiel ankurbeln. Eine Rolle, die ihm aber noch nicht zu liegen scheint.
Generell kann Kainz aber im Zentrum spielen. Das hat er in der vergangenen Saison bewiesen, als er in den letzten neun Saisonspielen als Zehner auflief und vier Tore vorbereitete. Da hatte er allerdings Skhiri im Rücken.
FC-Offensive mit Waldschmidt gefährlicher
Beim Spiel in Darmstadt musste Kainz nun einen nächsten kleinen Rückschlag hinnehmen. Denn Baumgart nahm seinen gelb-rot-gefährdeten Kapitän in der Halbzeit vom Feld und brachte für ihn Luca Waldschmidt. Mit Waldschmidt auf den Platz entwickelte der FC deutlich mehr Gefahr nach vorne.
"Ich glaube, dass Luca die ganze Zeit gut arbeitet. Ich finde, er hat es in der zweiten Halbzeit sehr, sehr gut gemacht", sagte Baumgart nach dem Spiel. Gut möglich also, dass Waldschmidt gegen Mainz sogar in der Startelf stehen wird.
Was bedeutet das für Kainz? Dass Baumgart seinen Kapitän auf die Bank setzt, ist unwahrscheinlich. Also wird der Österreicher wohl wieder defensiver agieren müssen. Für ihn wird es dann eine weitere Chance, sich aus seinem Formtief zu befreien.
Quelle: lt