Fußball-Bundesligist VfL Bochum hat am Sonntag einen Tag nach dem verlorenen Gastspiel in Hoffenheim (1:3) auf die sportliche Talfahrt reagiert und neben Trainer Zeidler auch den Sportdirektor mit "sofortiger Wirkung freigestellt". Dies teilte der Verein am Abend mit.
Kein Bochumer Sieg nach sieben Spieltagen
Noch kein Sieg nach sieben Spieltagen, nur ein Pünktchen auf den Konto, Schlusslicht in der Tabelle, dazu das blamable Erstrunden-Aus im DFB-Pokal beim Zweitligisten Jahn Regensburg - viel schlechter hätte der Saisonstart nicht laufen können. "Trotz vieler Gespräche und Bemühungen in den vergangenen Wochen ist es nicht gelungen, signifikante Verbesserungen in sportlicher oder tabellarischer Hinsicht zu erzielen", kommentierte der VfL die desolate Lage auf seiner Homepage.
Duelle mit den Top-Klubs vor der Brust
Nach der desaströsen ersten Hälfte in Sinsheim dürfte den Fans vor allem beim Blick auf die kommenden Gegner angst und bange geworden sein. Die Bochumer treffen in den kommenden Wochen auf Bayern München, Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart. Im schlechtesten Falle würde der VfL nach elf Spieltagen mit einem Punkt dastehen.
Der 62-jährige Zeidler, der erst im Sommer den Job beim VfL übernommen hat, sah sich bis zuletzt dennoch als richtigen Mann am richtigen Ort und wollte das Ruder rumreißen. Das kann er nun nicht mehr. Wie es personell in Bochum weitergeht, wird der Verein nach eigenem Bekunden "zeitnah" mitteilen.
Enttäuschende Leistung in Hoffenheim
Bei der TSG, die vor der Partie lediglich einen Sieg eingefahren hatte, trafen vor 19.281 Zuschauern Andrej Kramaric (11.), Marius Bülter (64.) und Haris Tabakovic (90.+3) für die Hoffenheimer. Das Tor von Cristian Gamboa (76.) änderte nichts an der Bochumer Niederlage. Kurz vor dem Ende parierte Hoffenheims Nationaltorhüter Oliver Baumann einen kläglich geschossenen Foulelfmeter von Lukas Daschner (89.).
"In der ersten Halbzeit hatten wir zu viele Totalausfälle, das war ein katastrophaler erster Durchgang", sagte Stürmer Philipp Hofmann: "Aber sollen wir jetzt aufhören oder was? Wir können nicht das Spielen einstellen. Wir müssen jetzt gewinnen, egal wer kommt."
Ob die angepeilten Siege unter Zeidler eingefahren werden sollten, ließ Hofmann allerdings offen. "Das sollen andere entscheiden", antworte der Angreifer auf die Trainerfrage: "Dazu will ich mich nicht äußern." Die "anderen" haben es nun entschieden.
Quelle: sid/dpa/red