Auftaktspiele in der Bundesliga kann Borussia Dortmund. Ihre letzte Niederlage an einem 1. Spieltag kassierten die Dortmunder am 23. August 2014 gegen Bayer Leverkusen (0:2). Gegen Eintracht Frankfurt feierten sie am Samstag ihren zehnten Startsieg in Serie - davon mit dem 3:0 in Wolfsburg 2017 nur einen auswärts - und bescherten ihrem neuen Trainer Nuri Sahin ein gelungenes Heimdebüt.
Jamie Gittens rettet mit Doppelpack Auftaktsieg
Die dank eines späten Doppelpacks vom eingewechselten Jamie Gittens eingefahrenen drei Punkte dürften einen lange sehr zähen Bundesliga-Kick schnell vergessen machen. "Drei Punkte zum Start waren wichtig", sagte Sahin, der trotz seiner überschaubaren Trainererfahrung, die er beim türkischen Erstligisten Antalyaspor 2021 bis 2023 als Teamchef gesammelt hat, weiß, dass schöner erfolgloser Fußball nicht gerne gesehen wird.
Für eine Mannschaft mit neuem Trainer und neuen Spielern sei es aber nicht immer ganz einfach, vor 81.365 Zuschauern auf Anhieb spielerisch zu glänzen, ließ Sahin durchblicken: "Die Atmosphäre war top – und der willst du gerecht werden." Den Druck, vor der "gelben Wand" performen zu müssen, kennt er auch als Spieler und wurde mit dem BVB 2011 immerhin Deutscher Meister.
Sahin ist der vierte BVB-Coach binnen fünf Jahren
Auf dem Weg zum Top-Niveau war der Heimsieg gegen die Eintracht für Sahin ein erster wichtiger Schritt: "Diesen Prozess müssen wir mit Siegen beschleunigen." Um diese auch seinen Spielern schmackhaft zu machen, hat der 35-Jährige ihnen direkt mal zwei Tage freigegeben und erwartet sie erst am Dienstag wieder zum Training.
Die Belohnung für einen gelungenen Start hat aber auch ganz praktische Gründe: "Wir versuchen jeden Tag, an dem wir regenerieren können, zu nutzen", so Sahin. Viele Spiele in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League machen die Belastungssteuerung zu einer wichtigen Aufgabe für den Trainer, und Sahin dürfte mit seinem Team in allen drei Wettbewerben im Titelkampf so lange wie möglich mitmischen wollen.
Dabei sind zähe Siege wie der gegen Frankfurt hilfreich. Sahin ist als Nachfolger von Edin Terzic bereits der vierte BVB-Coach binnen fünf Jahren. Nach eigener Darstellung war er vor seinem Bundesligadebüt als Coach sehr nervös, freute sich aber am Ende über den erfolgreichen Einstand. Dabei mag noch nicht alles geklappt haben, aber Sahin bewies mit der Einwechslung von Gittens ein glückliches Händchen, das bei Trainern immer gerne gesehen wird.
Quelle: red/dpa