Jubelnde Aachener

Alemannia Aachen will Euphorie gegen Verl nutzen

Stand: 09.08.2024, 11:36 Uhr

Der Auftakt in die 3. Liga ist Alemannia Aachen perfekt geglückt. Nun soll im ersten Heimspiel gegen den SC Verl das nächste Erfolgserlebnis folgen.

Von Jörg Strohschein

Es gibt sie noch, die schlechten Nachrichten für Alemannia Aachen: Weil die Fans des Traditionsklubs beim Heimspiel gegen den 1. FC Bocholt Ende April Pyrotechnik gezündet und den Platz bei der der Aufstiegsfeier gestürmt haben, ist die Alemannia vom Sportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes (WFV) mit einer Geldstrafe von 6.000 Euro belegt worden.

Wobei: Die Strafe fällt - angesichts der besonderen Umstände des Ereignisses - von Seiten des WFV bewusst mild aus.

Die Aachener haben also nochmal Glück im Unglück. Aber wie könnte es auch anders sein in diesen Tagen, in denen alle, die es mit Fußball und speziell der Alemannia in der Kaiserstadt halten, ganz beseelt von ihrem Klub sind.

Am Limit bleiben

"Wir wollen die Euphorie gar nicht bremsen. Das wäre in so einem Klub selbstmörderisch, wenn wir künstlich versuchen, irgendwas negativ zu reden", sagt Trainer Heiner Backhaus selbstbewusst.

Schließlich war das überraschende 2:1 bei Rot-Weiss Essen ein perfekter Auftakt in die neue Spielzeit in der 3. Liga. Drei (Auswärts-) Punkte im ersten Spiel, die den Verantwortlichen, dem Team und den Fans das gute Gefühl geben, dass die Alemannia im neuen Umfeld mithalten und konkurrenzfähig sein kann.

"Wir müssen alle am Limit bleiben. Aber ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft das gar nicht jeden Tag hören muss. Denn wir haben einfach richtige Charaktere zusammen und die richtigen auch behalten", sagt Backhaus.

Stattliche Kulisse

Am Samstag (10.8.2024; 14 Uhr) empfangen die Aachener nun den SC Verl aus Ostwestfalen. Die nächste große Herausforderung für Backhaus und sein Team.

Rund 24.000 Zuschauer werden auf dem Tivoli erwartet. Eine wahrlich stattliche Kulisse, die den Gastgebern zusätzliche Energie geben sollte - und die ein deutliches Zeichen für die derzeitige Begeisterung rund um den Klub sind.

Und die die Gäste, die eher Zuschauerzahlen im unteren vierstelligen Bereich gewohnt sind, zumindest anfänglich beeindrucken sollte.

Spiel neu ausrichten

Bis auf den Langzeitverletzten Anas Bakhat, der ebenfalls auf dem Weg der Besserung ist, kann Trainer Backhaus personell aus dem Vollen schöpfen.

"Ob große Umstellungen nötig sind, wird sich zeigen. Es kann natürlich schon sein, dass wir wegen des Gegners kleine Änderungen vornehmen", so Backhaus, der einen überaus flexibel agierenden Gegner erwartet.

Allerdings wollen es die Aachener dem Gegner ebenfalls so schwer wie möglich machen und nicht im Vorfeld schon ausrechenbar sein. "Wir müssen unser Spiel abhängig vom Gegner immer wieder neu ausrichten“, sagt der Aachener Coach.

Neuer Druck

Die Alemannia will die aktuelle Euphorie ausnutzen, um sich möglichst schnell ein beruhigendes Punktepolster anzulegen. Denn schon häufig sind Aufsteiger mit dieser Zusatzenergie beeindruckend gestartet, um dann gegen Ende der Saison Federn zu lassen.

"In der 3. Liga herrscht ein anderer Druck als noch in der Regionalliga. Besser werde ich das aber erst nach ein paar Spielen einordnen können. Klar ist: Der erste Sieg hat sich gut angefühlt", sagt Angreifer und Doppeltorschtze Anton Heinz.