Als Alemannia Aachen vor 14 Tagen Ost-Vertreter Erzgebirge Aue im Stadion am Tivoli empfing, platzte die Arena beinahe aus allen Nähten. Über 23.000 Fans waren zur Partie gegen die Gäste aus dem Erzgebirge gekommen - es war eine phantastische Stimmung. Dass die Alemannia am Ende höchst unglücklich - nach dem Spielverlauf sogar unverdient - mit 1:2 verlor, blieb da beinahe Randaspekt.
Man kann sich gut vorstellen, was am kommenden Sonntag (15.09.2024) in Aachen los sein wird. Dann gastiert mit der Kölner Viktoria ein direkter Nachbar und historisch großer Lokalkonkurrent auf eben jenem Tivoli. Weniger Zuschauer werden es bestimmt nicht werden. Und die Stimmung wird auch noch einmal aufgeheizter sein.
Viktoria Köln hat positiv überrascht
Und das durchaus Überraschende: Die Alemannia bekommt es mit einem Spitzenteam zu tun. Die Kölner haben bereits drei Siege eingefahren und rangieren derzeit komfortabel auf Platz zwei der Tabelle. Neben zwei Coups in vermeintlich schweren Auswärtsspielen bei Waldhof Mannheim (2:1) und 1860 München (3:1) schlug der Vorjahres-Dreizehnte vor der Länderspielpause Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock souverän mit 3:0.
Eigentlich hatte man der Viktoria, die sich nach einer Senkung des Etats von einigen arrivierten Spielern getrennt hatte, einen bevorstehenden Kampf um den Klassenerhalt vorhergesagt.
Eingespielt und zusammengerauft
Aber das Team von Trainer Olaf Janßen raufte sich in der Vorbereitung zusammen und präsentierte sich vor allem in der Defensive stabil und eingespielt. Die Rädchen greifen derzeit ineinander - und gerade die zu Beginn der Saison noch nicht so aufeinander abgestimmten Gegner haben derzeit echte Probleme mit dem No-Name-Team der Viktoria.
Das könnte am Sonntag auch die Alemannia vor große Probleme stellen. Denn der Kader des Aufsteigers ist zwar schon ganz gut aufgestellt - die Verantwortlichen suchen im zentralen Mittelfeld und auf den Außen aber immer noch nach personellen Ergänzungen.
Alemannia will noch nachrüsten
Beste Stimmung am Tivoli
Eine Woche lang durfte so zum Beispiel der erfahrene Danilo Wiebe bei der Alemannia vorspielen. Der 30-Jährige überzeugte auch und hätte mit seiner Erfahrung aus etlichen Jahren Spielpraxis in der 3. Liga gut ins Anforderungsprofil gepasst. Aber: Er war zu teuer. Man konnte sich mit ihm offenbar finanziell nicht einigen.
Und so probieren es die Alemannen derzeit mit einem jüngeren Akteur: Von Bayer Leverkusen ist momentan Ayman Aourir im Trainingsbetrieb dabei. Der 19-Jährige mit marokkanischen Wurzeln, der in Köln geboren wurde, ist ein schneller Dribbler für die Außenpositionen. Auch er würde gut passen. Und etwas günstiger wäre er wohl auch zu bekommen.
Lange nicht in der Liga gegeneinander
Ein Thema für das Viktoria-Spiel ist der junge Mann naturgemäß noch nicht. Es wird auf jeden Fall interessant zu sehen sein, wie sich die Kontrahenten nach so langer Abstinenz mal wieder in einem Ligaspiel gegeneinander präsentieren. Seit dem Aufstieg der Kölner 2018/19 in die 3. Liga duellierte man sich mit der Alemannia nur noch im Mittelrhein-Pokal, wobei die Schwarz-Gelben hier zwei der drei jüngsten Duelle verloren.
Das letzte Aufeinandertreffen jedoch gestaltete die Mannschaft von Heiner Backhaus auf dem Tivoli siegreich und eliminierte als Regionalligist den vermeintlichen Favoriten durch ein verdientes 2:0 aus dem Wettbewerb. Diese offene Rechnung werden die Gäste bei der Rückkehr an den Tivoli sicherlich begleichen wollen, im gesamten Ligavergleich haben sie jedoch die Nase vorn: Von zwölf bisherigen Meisterschaftsspielen gegen die Kaiserstädter gewann Köln acht, dreimal siegte die Alemannia, dazu gab es ein Remis.
Aue dreht Rückstand in Aachen und feiert Sieg Nummer vier
Sport. 28.08.2024. 03:30 Min.. Verfügbar bis 28.08.2025. WDR.
Quelle: oja