Die Bielefelder mit Kapitän Mael Corboz im Vordergrund bejubeln ihren Sieg in Aue.

3. Liga: Bielefeld triumphiert im Erzgebirge

Stand: 15.09.2024, 15:22 Uhr

Arminia Bielefeld hat mit einem Auswärtssieg bei Spitzenreiter Erzgebirge Aue ein Ausrufezeichen gesetzt. Danach hatte es lange nicht ausgesehen.

Die Kniat-Elf gewann am Sonntag mit 3:1 (0:1). Zur Pause konnten die Arminen froh sein, nicht mehr als das Elfmetertor von Marvin Stefaniak kassiert zu haben. Offenbar war es die richtige Ansprache des Trainers sowie dessen Einwechslungen, die dann die drei Treffer von Stefano Russo (55.), Maël Corboz (61.) und Marius Wörl (78.) und damit den Sieg möglich machten.

Lannert erkrankt, Hagmann mit Startelfdebüt

Arminia-Coach Mitch Kniat musste im Erzgebirge auf seinen etatmäßigen rechten Verteidiger Christopher Lannert verzichten. Für ihn rückte der jüngst verpflichtete Felix Hagmann in die Elf, der damit sein Startelfdebüt feierte. Außerdem begann Kaito Mizuta für Noah Sarenren Bazee.

Schubser verhindert DSC-Führung

Beide Teams begannen vor 10.111 Zuschauern mit offenem Visier, so dass von Anbeginn viel Tempo in der Partie war und sich Chancen ergaben. So musste Arminia-Keeper Jonas Kersken früh seine ganzes Können aufbieten und einen Schuss aus fünf Metern von Boris Tashchy parieren (12.).

Marcel Bär verzog acht Minuten später einen Versuch von der linken Strafraumecke denkbar knapp. Ein Treffer von André Becker wurde kurz drauf abgepfiffen, da er sich zuvor mit einem regelwidrigen Schubser gegen Tim Hoffmann entscheidenden Freiraum verschafft hatte.

Stefaniak verwandelt strittigen Elfmeter

Bielefelds Neuzugang Felix Hagmann (r.) im Zweikampf mit Aues Marvin Stefaniak

Bielefelds Neuzugang Felix Hagmann (r.) im Zweikampf mit Aues Marvin Stefaniak

Eine strittige Szene sorgte dann für die Auer Führung. Kilian Jakob startete nach einem feinen Diagonalpass in den Bielefelder Strafraum, doch Maximilian Großer traf Jakob mit dem Arm im Gesicht und brachte diesen so zu Fall. Schiedsrichter Florian Heft entschied nach Rücksprache mit seinem Assistenten auf Strafstoß - eine Fehlentscheidung, wie die Bilder hinterher zeigten, denn Großers Kontakt fand kurz außerhalb des Strafraums statt.

Arminia zur Pause mit 0:1 gut bedient

Die 3. Liga kennt keinen VAR, und so gab es statt Freistoß am Sechzehner die Chance aus elf Metern, die Marvin Stefaniak zur Führung der "Veilchen" souverän nutzte (28.). Nun kippte die zuvor eher ausgeglichene Partie. Aue wurde schon zuvor immer überlegener und übernahm nun endgültig die Spielkontrolle, die Bielefelder wirkten angeschlagen und hatten Glück, zur Pause nur mit 0:1 hinten zu liegen.

DSC nach der Pause engagierter

Die Hausherren begannen die zweite Hälfte ungewohnt passiv. Die Bielefelder kamen engagierter aus der Kabine, und das wurde schon nach zehn Minuten belohnt.

Nicht Oppie sondern Russo

Der kurz zuvor eingewechselte Marius Wörl holte in 20 Metern Entfernung zum Auer Tor einen Freistoß heraus.Und während alle den Schuss des etatmäßigen Schützen Louis Oppie erwarteten, lief Stefano Russo an und schlenzte den Ball unhaltbar um die Mauer zum 1:1.

Nun nahm die Partie wieder an Fahrt auf. Fast im Gegenzug glänzte DSC-Torwart Kersken, der einen Kopfball von Marcel Bär parierte. Und dann lagen die Ostwestfalen plötzlich in Front.

Russo auf Becker auf Corboz

Nach einem Russo-Eckball von links beförderte Becker per Kopf den Ball in Richtung linker Pfosten, wo Kapitän Maël Corboz den Ball mit der Stirn in das Auer Tor beförderte.

Eine Bielefelder Führung hatte sich lange nicht angedeutet, und so richtig wusste das Team von Trainer Pavel Dotchev wohl nicht, wie man dieses Spiel so leicht aus der Hand geben konnte.

Schroers auf Wörl: Kniats Joker stechen

Die Treffer der Ostwestfalen zeigten ihre Wirkung. Nun waren es die Hausherren, die in der Offensive überfordert wirkten. Die Gäste standen nun defensiv besser, wirkten deutlich entschlossener als noch vor der Pause und lauerten auf Konter.

Einer dieser Konter sorgte dann zwölf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit für die Entscheidung. Mika Schroers wurde auf der linken Seite geschickt und spielte in genau dem richtigen Moment in die Mitte, wo Wörl mitgelaufen war und aus knapp sechzehn Metern mit einem Flachschuss in das rechte Eck zum dritten Arminen-Tor einschob - die Entscheidung.

Arminia nun gegen den Vorletzten München

Durch den Sieg bleibt die Arminia nach fünf Spielen ungeschlagen und in der Spitzengruppe der 3. Liga mit je einem Zähler Rückstand auf die beiden Erstplatzierten Dresden und Aue. Als nächstes empfangen die Bielefelder am Samstag den Tabellenvorletzten 1860 München (16.30 Uhr).