RWE-Trainer Dabrowski

Entscheidende Saisonphase für Rot-Weiss Essen

Stand: 05.02.2024, 11:13 Uhr

Mit dem Auswärtsspiel bei 1860 München tritt Rot-Weiss Essen in eine wichtige Saisonphase in der 3. Liga ein. Kann sich das Team von Trainer Christoph Dabrowski in der Spitzengruppe etablieren?

Von Jörg Strohschein

Es bleibt nicht viel Zeit zum Durchatmen. Schließlich geht es für Rot-Weiss Essen bereits am Dienstagabend (6.2.2024) weiter. Das Nachholspiel vom 18. Spieltag in der 3. Liga bei 1860 München (19 Uhr) steht bereits wieder an. Und sollte RWE diese Partie ebenfalls erfolgreich beenden können, würde das Team auf Relegationsplatz drei vorrücken.

Die Ereignisse überschlagen sich, dabei dürften die Essener Spieler und Verantwortlichen noch damit beschäftigt sein, das spektakuläre 4:3 gegen den SC Freiburg II vom vergangenen Wochenende zu verarbeiten und auszuwerten.

Kurz zusammengefasst könnte man sagen: Vorne überaus durchschlagskräftig, hinten viel zu löchrig. Drei Gegentore in einer Partie, insgesamt 33 Gegentore nach 23 Partien sind eigentlich eine wenn überhaupt durchschnittliche Bilanz. Aber: "Die Mentalität zeichnet diese Mannschaft aus", sagte RWE-Trainer Christoph Dabrowski.

Spieler schwer zu ersetzen

In dieser Frage würde dem Trainer wohl niemand widersprechen. Schließlich war es bereits die fünfte Partie in dieser Saison, in der sein Team einen Treffer nach der 90 Minute erzielte und dadurch stolze acht Punkte zusätzlich auf dem eigenen Konto hat. Doch bei aller Euphorie rund um die Hafentraße ist Dabrowski gewarnt. "Wir müssen die Dinge anschauen, die uns in der Entwicklung weiterbringen. Ich glaube, dauerhaft wird das bestraft", so Dabrowski, der darauf hofft, sich nicht mehr auf Last-Minute-Treffer verlassen zu müssen.

Die Defensive ist der wunde Punkt von RWE, vor allem dann, wenn wie gegen die Freiburger zwei Mittelfeld-Stammkräfte wie Felix Götze und Vinko Sapina ausfallen. Die qualitative Breite des Essener Kaders ist nicht so groß, als dass diese Spieler nahtlos ersetzt werden könnten. Für die Partie gegen 1860 München ist der RWE-Coach zumindest hoffnungsvoll gestimmt, dass beide wieder ins Team zurückkehren können.

Auswärts großes Steigerungspotenzial

Ein weiterer Aspekt trübt die Erfolgsaussichten zusätzlich. Dabrowskis Team hat auf fremden Plätzen erst zehn Punkte erspielen können. Im Stadion an der Hafenstraße sind es dagegen 29 Zähler - und damit stehen die Essener an der Spitze des Rankings. Aber: Die ganz großen Prüfungen, ob sich RWE in der Spitzengruppe der Liga halten können wird, kommen nun recht zügig auf das Dabrowski-Team zu.

Am Samstag muss das Team zum Ligaprimus Jahn Regensburg reisen. Eine Woche später empfängt RWE den derzeitigen Tabellendritten SSV Ulm. Und danach geht die Reise zum Aufstiegsaspiranten und derzeitigen Tabellenzweiten Dynamo Dresden. Erst im Anschluss an diese vorentscheidende Saisonphase dürften alle Beteiligten wissen, wohin die Reise von RWE in dieser Spielzeit wirklich gehen wird. Immerhin: Auf die Mentalität der Mannschaft ist Verlass.

Fest steht allerdings auch: So viele Gegentore wie zuletzt wird sich das Dabrowski-Team in diesen Partien nicht leisten können. Da ist sich nicht nur der Coach sehr sicher.