Bayer Leverkusen muss nach Rotations-Remis lange auf Adli verzichten
Stand: 25.10.2024, 13:45 Uhr
Meister Leverkusen hat am 3. Spieltag der Champions League erstmals Punkte liegen gelassen. In Brest reichte es am Mittwochabend nur zu einem 1:1. Noch schlimmer wiegt allerdings eine schwere Verletzung von Amine Adli.
Nach drei Spieltagen im neuen Modus der Champions League stehen nur Aston Villa und der FC Liverpool mit einer weißen Weste da - nicht aber Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund. Während der BVB trotz 2:0-Führung mit 2:5 gegen Real Madrid unterging, musste sich der Meister mit einem Remis in Brest begnügen.
Adli fällt voraussichtlich bis Januar aus
Eine Punkteteilung, die auch deswegen wehtut, weil Trainer Xabi Alonso in der Bretagne neben zwei Punkten einen Stürmer verloren hat. Der in dieser Saison noch torlose Adli sollte in den letzten 30 Minuten in der Offensive gemeinsam mit Jeremie Frimpong für frischen Wind sorgen, musste aber nach 18 Minuten schon wieder verletzt vom Platz. Jetzt folgte die ernüchternde Diagnose: Der Offensivspieler hat sich einen Bruch des linken Wadenbeins zugezogen und soll noch am Donnerstag operiert werden.
Adli wird voraussichtlich bis Januar 2025 ausfallen. Alsonso hatte bereits nach dem Spiel gesagt, dass es nicht gut aussehe, was die Ärtze nun bestätigten. Für den Spanier war Adlis Verletzung bereits am Mittwoch "die schlechteste Nachricht des Tages". Er sortierte den verpassten Sieg gegen Stade Brest aber wohl auch deswegen etwas tiefer ein, weil die Franzosen nun als Tabellenfünfter wie Bayer zu den gut gestarteten Teams der Liga zählen.
Alonsos Einwechslungen ohne erwünschten Effekt
Da Brest zuvor mit Salzburg und Graz gegen zwei nicht ganz so hoch einzuschätzende Mannschaften gewonnen hatte, nutzte Alonso das Auswärtsspiel zur Rotation. Für Adli ist die Jokerrolle bis dato eher Regel als Ausnahme, bei Frimpong ist es genau umgekehrt und Granit Xhaka ist sie fast völlig fremd. Das Trio warf Alonso in der 63. Minute ins Rennen, um dem Leverkusener Spiel mehr Torgefahr zu verleihen - daraus wurde nichts.
Die Leverkusener, die in der 24. Minute nach Pass von Jonas Hofmann durch Florian Wirtz in Führung gegangen waren und durch Pierre Lees-Melou noch vor der Pause den Ausgleich kassierten (39.), waren mit dem Ergebnis nach guter erster und schlechter zweiter Spielhälfte sichtlich unzufrieden. Gelbe Karten wegen Meckerns in der Schlussphase für Alonso und Leitwolf Xhaka (die sogar nach Spielende) sprechen da eine deutliche Sprache.
Boniface gegen Werder vermutlich wieder erste Wahl
Das war aber schnell abgeschüttelt: "Wir haben ein Spiel am Wochenende. Also versuchen wir, dieses Spiel abzuhaken und uns auf das nächste zu konzentrieren", sagte der von Paris Saint-Germain ausgeliehene Nordi Mukiele, der für Bayer erstmals in der Champions League zum Einsatz kam. Er profitierte von der Rotation Alonsos, der nach dem Bundesligaspiel gegen Frankfurt (2:1) auf acht Positionen wechselte - lediglich Jonathan Tah, Álex Grimaldo und Piero Hincapié waren in der Startelf übrig geblieben.
Die erste Elf dürfte am Samstagabend bei Werder Bremen (18.30 Uhr) erneut eine andere sein, wenn Bayer den Drei-Punkte-Rückstand auf die Tabellenspitze nicht größer werden lassen will. Voraussichtlich schickt Alonso wieder seinen neben Florian Wirtz torgefährlichsten Angreifer Victor Boniface (7 Tore) aufs Feld. Der wurde in Brest nach einem Autounfall, bei dem er sich leicht verletzt hatte, sicherheitshalber geschont. Der für ihn in die Startelf beorderte Patrik Schick setzte in der Offensive allerdings kaum Akzente.
"Wenn es möglich ist und er sich besser fühlt, kommt er mit nach Bremen. Das entscheiden wir nach dem Abschlusstraining", sagte Alonso am Freitag mit Blick auf eine Rückkehr von Boniface in den Kader.
Quelle: red/dpa/sid