Deutschland gewinnt Hockey-WM

NRW-Sportlerwahl 2023 - Jubel bei Nolte, Müller und der Hockey-Nationalmannschaft

Stand: 08.12.2023, 21:30 Uhr

In Düsseldorf wurden die NRW-Sportler des Jahres mit dem "Felix"-Award geehrt. In den Einzelwertungen triumphierten Bob-Weltmeisterin Laura Nolte und Eishockey-Nationalspieler Moritz Müller. Auch die Hockey-Nationalmannschaft wurde ausgezeichnet.

"And the winner is…" - seit mehr als 15 Jahren werden Sportlerinnen und Sportler aus Nordrhein-Westfalen, die sich in besonderer Weise hervorgetan haben, mit den "Felix"-Awards ausgezeichnet. Damit würdigen das Land Nordrhein-Westfalen, der Landessportbund NRW und die Sportstiftung NRW sowohl den Spitzensport als auch herausragende Persönlichkeiten. 

Unter den Gewinnern des "Felix"-Awards sind aber nicht nur berühmte Siegerinnen und Sieger, sondern auch Newcomer werden ausgezeichnet. Insgesamt wurden am Freitagabend in Düsseldorf sieben Auszeichnungen vergeben.

Die Sieger 2023:

Sportlerin des Jahres: Laura Nolte

Laura Nolte konnte in dieser Saison sowohl im Mono- als auch im Zweierbob überzeugen. Trotz wechselnder Anschieberinnen brachte die Olympiasiegerin von 2022 fast durchweg Top-Leistungen.

Bei der WM in St. Moritz holte die Winterbergerin erstmals Gold im Monobob und bescherte Deutschland damit den ersten großen Titel in dieser jungen Disziplin. Nur wenige Tage später folgte dann jedoch die große Enttäuschung: Die 24-Jährige stürzte im Zweierbob mit ihrer Anschieberin Neele Schuten und musste den Traum vom zweiten Gold aufgeben.

Glücklicherweise verletzten sich die beiden nicht und fassten neuen Mut für die Weltcuprennen. In Sigulda feierten sie schlussendlich den ersten Triumph im Gesamtweltcup.

NRW-Sportlerin des Jahres
Laura Nolte (Bob)
Süheda Celik (Taekwondo)
Jule Hake (Kanu)
Anna Janßen (Luftgewehr)
Alexandra Ndolo (Fechten)

Sportler des Jahres: Moritz Müller

Moritz Müller ist ein Ausnahmesportler, der mehr als 1.000 DEL-Spiele für die Kölner Haie bestritten hat. Der 37-Jährige führt den KEC als Mannschaftskapitän an und hat dieses Amt seit dem Frühjahr 2018 auch in der Nationalmannschaft inne. Müller ist das Gesicht und Sprachrohr des Teams.

Seine internationale Karriere krönte Müller mit der Olympia-Teilnahme 2018 in Pyeongchang, bei denen die DEB-Auswahl die Silbermedaille gewann. Gleiches gelang ihm fünf Jahre später bei der Weltmeisterschaft 2023. Bereits nach dem Halbfinaleinzug bei der WM in Finnland und Lettland war Moritz Müller so ergriffen, dass er in einem TV-Interview seine Tränen kaum zurückhalten konnte. Seine elfte WM konnte er allerdings nicht mit der Goldmedaille krönen, denn die DEB-Elite unterlag gegen Kanada.

Sportler des Jahres
Moritz Müller (Eishockey)
Max Rendschmidt (Kanu)
Marius Kusch (Schwimmen)
Amanal Petros (Leichtathletik)
Nelvie Tiafack (Boxen)

Newcomer/in des Jahres: Klara Bleyer

Die Synchronschwimmerin Klara Bleyer nimmt für ihren Sport weite Wege auf sich. Von Würselen bei Aachen fährt sie fast anderthalb Stunden zum Training am Leistungsstützpunkt in Bochum. Bei den Freien Schwimmern stehen zusätzlich neben der Arbeit im Wasser auch Ballett-, Turn-, Akrobatik- und Kraftübungen auf dem Programm.

Bleyers Fleiß wurde in der Technischen Kür des Solowettbewerbs und in der Freien Kür jeweils mit der Goldmedaille bei der Jugend-Europameisterschaft auf Madeira belohnt. Damit ging die Abiturientin und angehende Produktdesign-Studentin als erste deutsche Jugendeuropameisterin im Synchronschwimmen seit 1984 in die Geschichtsbücher ein.

Im Juli feierte Bleyer dann ihre erste WM-Teilnahme bei den Erwachsenen. Im japanischen Fukuoka glänzte die 19-Jährige mit starken Leistungen in der Technischen Kür des Solowettbewerbs und erzielte als Achte das beste deutsche WM-Ergebnis aller Zeiten in dieser Disziplin.

Newcomer/-in des Jahres
Klara Bleyer (Synchronschwimmen)
Felina Menne (Handball)
Caroline Heuser (Kanu)
Leander Carmanns (Speedklettern)
Chelsea Roussiekan (Kanu)

Mannschaft des Jahres: Hockey Nationalmannschaft

Erstmals seit 17 Jahren haben die Deutschen Hockey-Männer wieder einen WM-Titel geholt. Und was waras für ein Herzschlag-Finale in Bhubaneswar: Erst im Penalty-Shootout fiel die Entscheidung, die zu einem sensationellen und überraschenden Triumph wurde. Nach der regulären Spielzeit hatte es gegen Titelverteidiger und Olympiasieger Belgien noch 3:3 gestanden. Torhüter Jean-Paul Danneberg hielt den entscheidenden Penalty zum 5:4 und krönte sein Team und sich mit dem ersten Titelgewinn eines großen Turniers seit 2014.

Besonders vom Viertelfinale bis zum Endspiel zeigte die Mannschaft um Kapitän Mats Grambusch ihren enormen Kampfgeist. In allen drei Partien wurde jeweils ein Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt. Auch Dank der Tore von Krefeld-Stürmer Niklas Wellen, der zum Spieler des Turniers gewählt wurde, durfte die deutsche "Honamas" am Ende den dritten WM-Titel ihrer Geschichte feiern.

Mannschaft des Jahres
Hockey Nationalmannschaft
Telekom Baskets Bonn
Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal (Zweier-Rodel)
Timo Boll, Kay Stumper, Benedikt Duda, Ricardo Walther und Cedric Meissner (Tischtennis)
Raoul Bonah, Matyas Szabo, Lorenz Kempf (Fechten/Team)

Para Sportler/-in des Jahres: Valentin Baus

"
Nur mitfahren, um dabei zu sein, ist für mich keine Option", sagte Valentin Baus über seine Teilnahme an den Paralympischen Spielen. Und der Tischtennis-Profi von Borussia Düsseldorf hielt Wort. Zweimal hat er teilgenommen, zweimal gewann er eine Medaille. In Paris kann er seine Erfolgsgeschichte weiterschreiben: Durch den EM-Titel in Sheffield ist er bereits im Einzel und Doppel für Olympia 2024 qualifiziert. Baus ist in der Wettkampfklasse 5 das Maß der Dinge und wird auch in Frankreich der Gejagte sein.

Para-Tischtennis-Spieler Valentins Baus in Aktion

Mit sieben Jahren begann Valentin Baus mit dem Tischtennis. Aufgrund der erblich bedingten Glasknochenkrankheit ist er seit 2008 auf den Rollstuhl angewiesen. Das hindert ihn nicht daran, seinen Sport auf höchstem Niveau zu betreiben und mit "Fußgängern", also Sportlern ohne Behinderung, zu trainieren.

Als besondere Ehre durfte Baus im September diesen Jahres gegen Prinz Harry antreten. Gemeinsam präsentierten sie im Vorfeld der Invictus Games Tischtennis als neue Sportart.

Para-Sportler/-in des Jahres
Valentin Baus (Tischtennis)
Taliso Engel (Schwimmen)
Irmgard Bensusan (Leichtathletik)
Leon Schäfer (Leichtathletik)
Markus Rehm (Leichtathletik)

Fußball-Felix: Florian Wirtz

Er war einer der jüngsten Bundesliga-Debütanten der Geschichte: Als Florian Wirtz 2020 in die erste Mannschaft des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen wechselte, wurde er schnell ein festes Mitglied des Kaders und gleichzeitig mit 17 auch dessen jüngster Torschütze. Mittlerweile hat er bereits mehr als 80 Bundesligaspiele absolviert - und das im Alter von 20 Jahren.

 Seine Laufbahn startete Florian Wirtz beim SV Grün-Weiß Brauweiler, wo sein erster Trainer sein Vater Hans-Joachim war. Gemeinsam mit seiner Schwester Juliane, die ebenfalls Profi-Fußballerin ist, war Florian rund um die Uhr auf dem Platz zu finden.

2011 wagte Florian Wirtz den nächsten Schritt und schloss sich dem Nachwuchs des 1. FC Köln an. Seinen ersten Profi-Vertrag erhielt er jedoch ausgerechnet beim Lokalrivalen aus Leverkusen. Auf dem Platz ist Wirtz ein Freigeist, der sich nicht gerne etwas sagen lässt. Mittlerweile ist er unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann auch in der A-Nationalmannschaft eine feste Größe.

Fußball-Felix
Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)
Mats Hummels (Borussia Dortmund)
Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach)
Jonas Hofmann (Bayer Leverkusen)
Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)

Trainer/-in des Jahres: Andre Henning

Jung, innovativ und extrem sprachgewandt: Der Hockey-Bundestrainer André Henning ähnelt Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. Äußerlich wie auch in seinen Arbeitsweisen. Doch anders als sein Fußball-Kollege hat Henning bereits einen großen Titel gewonnen: Er führte die deutsche Hockeynationalmannschaft als Trainer zum WM-Titel.

Mit nur 20 Jahren musste Henning seine Profikarriere an den Nagel hängen, startete dementsprechend früh ins Trainergeschäft. Mit 23 Jahren übernahm Henning den Posten auf der Bank von Rekordmeister Uhlenhorst Mülheim. Seine erfolgreichste Zeit als Vereinstrainer hatte er bei Rot-Weiss Köln.

Neben seinen Tätigkeiten auf Vereinsebene war Henning auch früh für den Deutschen Hockeybund aktiv. 2013 gewann er mit der U21 den WM-Titel in Indien, 2015 führte er die U18-Nationalmannschaft zum EM-Gold.

Quelle: red/felix-award.nrw

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