Der Krefelder Christian Ehrhoff

Ehrhoff zum Playoff-Aus der Pinguine: "Extrem schmerzhaft und bitter"

Stand: 28.03.2024, 12:59 Uhr

Die Krefeld Pinguine haben zum zweiten Mal in Folge die erhoffte Rückkehr in die Deutsche Eishockey-Liga verpasst. "Extrem bitter", findet Christian Ehrhoff. Er glaubt aber auch, dass dem Verein "ein weiteres Jahr zweite Liga gut tun wird".

Das dramatische Aus der Krefeld Pinguine im Playoff-Viertelfinale der DEL 2 war ein Sinnbild für die wechselhafte Saison. Gegen die Eispiraten Crimmitschau glich Krefeld dank einer Aufholjagd den 0:3-Rückstand in der Serie aus und erzwang ein entscheidendes siebtes Spiel. Im finalen Krimi gaben die Pinguine dann zweimal eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand - und verloren letztlich in der zweiten Overtime mit 5:6. Im WDR-Interview spricht Christian Ehrhoff über die Enttäuschung, seine Comeback-Entscheidung und auch über die Zukunft des Eishockey-Standorts Krefeld.

WDR: Nach 19 Jahren Profi-Eishockey und einer fünfjährigen Auszeit vom Profisport haben Sie in dieser Saison in der DEL 2 Ihr Comeback bei den Krefeld Pinguinen gegeben. War das die richtige Entscheidung?

Christian Ehrhoff: Absolut. Auch wenn es für die Pinguine in diesem Jahr eine emotionale Achterbahnfahrt war, war es für mich ein sehr schönes Jahr. Da ich fünf Jahre aus dem Sport weg war, konnte ich nochmal genießen, was es heißt, Profi zu sein: Das Leben und in der Kabine mit den Jungs zu sein - mir hat das richtig Spaß gemacht.

Sie sind mit Ihrer Mannschaft gerade sehr unglücklich in den Aufstiegs-Playoffs ausgeschieden. Wie bitter ist es, dass Krefeld die Rückkehr in die DEL auch im zweiten Jahr nach dem Abstieg nicht geschafft hat?

Ehrhoff: Das ist natürlich sehr bitter. Wir hatten große Ziele und große Ambitionen. Gerade auch weil wir uns in der Serie nach 0:3-Rückstand so großartig wieder rangekämpft haben. Wir haben die erste Overtime wirklich dominiert, um dann ein Gegentor zu kassieren. Die Saison so zu beenden war schon extrem schmerzhaft und bitter.

Wie fällt Ihr persönliches Saisonfazit aus, und wie bewerten Sie die Leistungen der Mannschaft?

Ehrhoff: Wir haben uns natürlich alle mehr erwartet als Mannschaft. Das Halbfinale war eigentlich so das Mindestziel für uns. Von daher würde ich sagen, ist die Saison ein bisschen enttäuschend verlaufen.

Die Krefeld Pinguine sind der Verein, in dem sie groß geworden sind und mit dem Sie 2003 die Deutsche Meisterschaft gewonnen haben. Hat der Abstieg dem Standort geschadet? Wie schätzen Sie die sportlichen Möglichkeiten in Krefeld ein?

Ehrhoff: Ich sehe eher, dass der Abstieg dem Verein gut getan hat. Und ich glaube persönlich, dass dem Verein noch ein Jahr zweite Liga auch gut tun wird. Es waren viele dunkle Jahre in Krefeld, wo man mehrfach Tabellenletzter war in der DEL und die Zuschauer sehr viel Frustration auch hatten. Dann in der 2. Liga zu spielen und auch wieder Siege zu feiern, Playoff-Eishockey zu spielen, das hat schon eine Menge Euphorie ausgelöst. Und auch wenn wir dieses Jahr eine Achterbahnfahrt hatten als Mannschaft, unsere Zuschauer standen immer zu 100 Prozent hinter uns. Es sind nochmal mehr Zuschauer ins Stadion gekommen, wir haben Zuschauerrekorde aufgestellt, in den Playoffs die Unterstützung war unglaublich - von daher denke ich, dass immer noch alles sehr positiv ist für Krfeld. Ein Jahr zweite Liga gibt dann jetzt auch nochmal ein bisschen mehr Zeit alles zu festigen und dann irgendwann wieder in der DEL anzugreifen.

Kann dieser Angriff aus Ihrer Sicht schon im nächsten Jahr erfolgen?

Ehrhoff: Ein Aufstieg kann im nächsten Jahr auf jeden Fall möglich sein. Man hat ja gesehen, wie eng die Liga dieses Jahr war - oder immer noch ist. Da ist wirklich alles möglich.

Sie werden im Sommer 42 Jahre alt. Chris Chelios hat mit 46 noch den Stanley-Cup gewonnen und erst mit 48 sein letztes Spiel in der NHL bestritten. Wie geht es für Sie weiter? Ihr Vertrag bei den Pinguinen galt erstmal nur für diese Saison.

Ehrhoff: Da möchte ich im Moment noch nichts zu sagen. Die Pinguine und ich werden uns zeitnah nochmal zusammensetzen und Gespräche führen. Wir werden dann in der nächsten Woche bekanntgeben, wie das aussehen wird.