Die Aussichten im Sauerland sind derzeit trübe - das liegt aber weniger am Winterwetter als vielmehr an der Performance der dort ansässigen Iserlohn Roosters. Nach der fünften Niederlage in Folge kippte die Stimmung in der Arena beim Spiel gegen Wolfsburg am Sonntag erstmals richtig ins Negative.
Krisensitzung nach Wolfsburg
Teile der Fans machten ihrem Unmut gegen Wolfsburg deutlich hörbar Luft und skandierten: "Wir haben die Schnauze voll!". Außerdem verspotteten sie neben dem Team auch den geschäftsführenden Gesellschafter Wolfgang Brück. Bei den Verantwortlichen ist die Krise längst angekommen. Noch am Abend nach dem Spiel wurde eine Krisensitzung einberufen - Ergebnisse sind derzeit noch nicht bekannt.
Die Handlungs-Optionen sind allerdings begrenzt. Spieler kann man quasi nicht entlassen, denn dort ist es nicht möglich, Ersatz zu verpflichten. Also richtet sich der Blick, wie so oft im Sport, auf das Trainerteam. Dieses fand zuletzt keine Lösungen - vor allem die Defensive wackelte bedenklich. Bei allen fünf Niederlagen kassierten die Roosters mindestens drei Gegentore. Das ist nicht erstligatauglich.
Trainer Shedden vor dem Aus?
Doug Shedden, Trainer und sportliche Leitung bei den Iserlohnern, gerät zunehmend in die Kritik. Dabei war er letzte Spielzeit noch der gefeierte Mann am Seilersee. Auch da lagen die Roosters miserabel, hatten teilweise mehr als zehn Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz. Doch unter dem 63-Jährigen stabilisierte sich Iserlohn und schaffte den Klassenerhalt. Entsprechend groß waren die Hoffnungen auf ein besseres Jahr vor der Saison.
Die Realität spricht eine andere Sprache: Nach etwas mehr als einem Drittel der Spielzeit steckt Iserlohn wieder mittendrin im Abstiegskampf. Einzig die ebenfalls arg schwächelnde DEG verhindert mit einer schlechteren Tordifferenz das Abrutschen auf den letzten Platz in der DEL.
Hauptrunde bietet noch Zeit für Verbesserungen
Die Roosters haben mit 17 Punkten sonst noch Augsburg - derzeit 20 Zähler - in Reichweite. Auf die anderen Teams beträgt der Rückstand schon satte zwölf Punkte. Platz elf belegen die Schwenninger Wild Wings, davor rangiert Nürnberg - übernächster Gegner der Roosters. Vorher steht die schwere Aufgabe gegen den Tabellen-Dritten Bremerhaven an.
Noch bleibt genug Zeit, das Ruder herumzureißen, immerhin sind noch 30 Spiele in der DEL-Hauptrunde zu absolvieren. Ob mit Gesellschafter Brück oder Trainer Shedden oder neuem Personal: Die Roosters müssen sich stabilisieren. Damit die trüben Aussichten allenfalls dem Wetter geschuldet sind.
Quelle: mbu