Winter in Berlin 1947, Straßenszene

ZeitZeichen

Der Kälte- und Hungerwinter im Jahr 1947

Stand: 13.04.2016, 14:14 Uhr

Kein Fett, kein Fleisch, kein Gemüse, kein Obst. Die meisten Marken der Lebensmittelkarten bleiben im Winter 1947 ungenutzt, denn die Versorgungslage im Nachkriegsdeutschland ist prekär.

Von Veronika Bock und Ulrich Biermann

Schon der Winter zuvor hat mit Kälterekorden an den Kräften der Menschen gezehrt.

Der Sommer ist heiß und sehr trocken. Das Heu muss als Noternte eingebracht werden, die Getreide und Kartoffelernte fallen sehr dürftig aus. Schon zu Beginn des Herbstes klagen Bauern über leere Scheunen, selbst ihr Vieh können sie nicht mehr ernähren. Das ganze Jahr über kommt es immer wieder zu Hungerdemonstrationen und Streiks.

Knapp zwei Jahre nach der Befreiung vom Faschismus dichtet der Volksmund: „Deutschland, Deutschland ohne alles. Ohne Butter, ohne Speck.“

Redaktion: Ronald Feisel