ZeitZeichen
27.02.1976 - Unabhängigkeit der Westsahara proklamiert
Stand: 16.02.2016, 16:24 Uhr
Es ist ein vergessener Konflikt eines vergessenen Volkes. Seit Anfang der 1970er Jahre kämpft das Volk der Sahrauis in der Westsahara um seine Unabhängigkeit. Es ist bis heute die letzte Kolonie Afrikas.
Von Andrea Kath
1884 hatte Spanien auf der Kongokonferenz in Berlin das Gebiet der heutigen Westsahara zugesprochen bekommen. Ein schmaler Streifen Wüstensand an der Atlantikküste, in dem Nomaden vom Volk der Sahrauris lebten.
Als in Afrika Mitte des 20. Jahrhunderts die Staaten nach und nach unabhängig geworden waren, blieb die Westsahara spanische Kolonie. Die Vereinten Nationen forderten deren Unabhängigkeit. Ein Tauziehen um diesen rohstoffreichen Wüstenstreifen begann. Als sich Spanien am 26. Februar 1976 aus der Westsahara endgültig zurückzog, wurde das Gebiet zwischen Marokko und Mauretanien aufgeteilt.
Die "Polisario", eine Befreiungsbewegung der in dem Gebiet lebenden Sahrauris, nahm den bewaffneten Kampf gegen die Besatzer auf. Sie erklärte nur einen Tag nach dem Abzug der Spanier die Unabhängigkeit der Westsahara und gründete in Algerien eine Exilregierung.
Nachdem Mauretanien 1979 einen Friedensvertrag mit der "Polisario" schloss und auf seine Gebietsansprüche verzichtete, besetzte Marokko nun auch den südlichen Teil. Bis heute ist der völkerrechtliche Status der Westsahara ungeklärt.
Redaktion: Ronald Feisel