ZeitZeichen
28.02.1962 - "Oberhausener Manifest"
Stand: 11.01.2017, 12:10 Uhr
"Papas Kino ist tot!" Mit diesem Schlachtruf luden 26 Jungfilmer auf den 8. Westdeutschen Kurzfilmtagen in Oberhausen zur Pressekonferenz. Die Filmrebellen, die fast alle in München lebten, hatten im Hinterzimmer einer Schwabinger Kneipe eine Erklärung vorbereitet, die als "Oberhausener Manifest" in die Geschichte eingehen sollte.
Von Christiane Kopka
Es war eine Kampfansage an das "Schmachtkartell" der deutschen Filmwirtschaft mit seinen Heimatschnulzen und Försterfilmen.
Die Nachwuchsregisseure um Alexander Kluge und Edgar Reitz forderten einen neuen deutschen Spielfilm und eine staatliche Filmförderung. Presse und Filmbranche reagierten mit Hohn: Von "Bubis Kino" war die Rede, und vom "Obermünchhausener Manifest".
Heute gilt das Manifest als Geburtsstunde des Jungen deutschen Films. Es ebnete den Weg für Regisseure wie Volker Schlöndorff oder Rainer Werner Fassbinder.
Redaktion: Ronald Feisel