Kriegsverletzte Soldaten feiern Weihnachten 1944

ZeitZeichen

24.12.1944 - Letzte Kriegsweihnacht

Stand: 29.10.2019, 13:38 Uhr

Hätten die Alliierten ihre Pläne umsetzen können - Europa hätte schon Weihnachten 1944 als Fest des Friedens gefeiert. Adolf Hitler treibt aber sein ganzes Volk in diesen Wochen umso härter Richtung Untergang, unterstützt von Hunderttausenden willigen wie willenlosen Helfern. Das Sterben geht weiter, auch an diesem unheiligen Abend.

Von Uwe Schulz

Ein deutsches U-Boot versenkt im Ärmelkanal den Truppentransporter Léopoldville mit mehr als 2000 Menschen an Bord. In Holland haben die Städter nicht nur kein Festmahl auf dem Tisch, sie haben fast gar nichts mehr zu essen; es ist Hungerwinter.

In den Ardennen krepieren massenhaft junge Amerikaner, Briten und Deutsche bei einer der letzten aussichtslosen Gegenoffensiven auf Befehl des "Führers". Im Osten flüchten Ungezählte vor der Roten Armee; Kinder und Frauen vor allem, aber an diesem 24. Dezember auch der Chefplaner des Massenmordes in den Konzentrationslagern, Adolf Eichmann.

Vom Himmel hoch strahlen die "Christbäume" genannten Leuchtbomben, mit denen Aufklärungsflugzeuge der alliierten Bombergeschwader ihre Zielgebiete markieren. Und die duldsamen Deutschen halten still, sie halten durch, und sie halten fest an einem Weihnachtsritual, das ihnen die Nazis vergeblich auszutreiben versucht haben.

Diese totenstille Nacht vor 75 Jahren könnte eine Mahnung zum Frieden sein...

Redaktion: Ronald Feisel

Die letzte Kriegsweihnacht (1944)

WDR Zeitzeichen 24.12.2019 14:52 Min. Verfügbar bis 21.12.2099 WDR 5


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