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Vor 50 Jahren: Erste Care-Pakete in Deutschland

ZeitZeichen

21.02.1946 - US-Präsident Truman genehmigt Hilfsaktion C.A.R.E. für Deutschland

Stand: 01.02.2021, 14:44 Uhr

Von außen waren die braunen Pappkartons ziemlich unscheinbar. Aber wer sie bekam, für den war das wie Weihnachten und Ostern zusammen. Der Inhalt: Dosenfleisch, Zucker, Schweineschmalz. Schokolade, Rosinen, sogar Kaffee und - natürlich - Kaugummi.

Von Almut Finck

Die ersten dieser Pakete erreichten Bremerhaven im Juli 1946. Initiiert hatten die Hilfsaktion amerikanische Wohlfahrtsverbände, zusammengeschlossen unter dem Name CARE, Cooperative for American Remittance to Europe.

Eigentlich war es den Amerikanern verboten, den ehemaligen Nazifeind zu unterstützen. Weil das Elend aber so groß war, genehmigte Harry S. Truman im Februar 1946 das Versenden von Paketen. Ein politisches Motiv hatte der US-Präsident auch: Er wollte soziale Unruhen vermeiden, und dass sich die hungernden Menschen im kriegszerstörten Westeuropa womöglich dem Kommunismus zuwandten.

100 Millionen Care Pakete erreichten bis 1960 den europäischen Kontinent, 10 Millionen davon gingen nach Deutschland. Heute ist CARE weltweit eine der größten unabhängigen Hilfsorganisationen. Es geht längst nicht mehr nur um Essenspakete: CARE arbeitet vor Ort mit Ärzten zusammen, bildet Hebammen, Gesundheitshelfer und Ernährungsberater aus.

CARE schickt Notfallteams in Katastrophen- und Kriegsgebiete, hilft bei der Errichtung von Brunnen und Notunterkünften. Ein besonderer Schwerpunkt: Bildungs- und Förderprogramme für Mädchen und Frauen, die unter den Armen immer die noch Ärmsten sind.

Redaktion: Ronald Feisel

US-Präsident Truman genehmigt Hilfsaktionen (am 21.02.1946)

WDR ZeitZeichen 21.02.2021 14:56 Min. Verfügbar bis 22.02.2099 WDR 5


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