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ZeitZeichen

11.06.1944 - Todestag der Künstlerin Gertrud Grunow

Stand: 17.04.2019, 14:09 Uhr

Im Bauhausjahr 2019 wird auf der ganzen Welt die bedeutende Bildungsstätte gewürdigt. Namen wie Gropius, Feininger, Itten und Schlemmer, Klee und Kandinsky sind bekannt. Die Musikerin Gertrud Grunow ist heute vergessen, obwohl sie von 1919 bis 1923 am Weimarer Bauhaus lehrte und dort als einzige Frau im Meisterrat saß.

Von Christian Kosfeld

1870 wurde sie in Berlin geboren, ließ sich zur Gesangslehrerin ausbilden und leitete ab 1898 eine eigene Schule in Remscheid. Früh beschäftigte sie sich mit reformpädagogischen Ideen. Vor allem die Beziehung, das Zusammenwirken von Körper, Bewegung, Stimme, Klang, Farbe und Gefühl interessierte sie. Grunow entwickelte ein eigenes Unterrichtssystem, eine "Harmonisierungslehre" und hielt Vorträge.

Johannes Itten und Walter Gropius holten sie 1919 ans Bauhaus. Der Unterricht bei ihr war verpflichtend für alle Lernenden. Gertrud Grunow zog auch Tänzerinnen und Musiker wie Stefan Wolpe nach Weimar, beeinflusste Paul Klee oder Wassily Kandinsky. Im Katalog zur Ausstellung 1923 wurde ihr Beitrag von Gropius besonders hervorgehoben.

Doch Grunow verließ im selben Jahr das Bauhaus, arbeitete bis 1934 in Berlin und Hamburg mit Entwicklungspsychologen, war später in England und in der Schweiz tätig. Am 11. Juni 1944 starb sie in Leverkusen.

Redaktion: Hildegard Schulte

Gertrud Grunow, Bauhauskünstlerin (Todestag 11.06.1944)

WDR ZeitZeichen 11.06.2019 14:27 Min. Verfügbar bis 08.06.2099 WDR 5


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