Live hören
Politikum - Der Meinungspodcast von WDR 5 mit Max von Malotki
"Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci, Wandgemälde (460 x 880 cm), Mailand, Kloster S. Maria della Grazie, Aufnahme nach der Restaurierung

ZeitZeichen

02.05.1519 - Todestag von Leonardo da Vinci

Stand: 12.03.2019, 14:47 Uhr

"Et cetera. Denn die Suppe wird kalt". Diesen merkwürdigen Satz notiert das große Universalgenie auf seinem Alters-"Unruhe"-Sitz an der Loire. Vermutlich hat ihn damals am Himmelfahrtstag 1518 seine Haushälterin zum Essen gerufen, doch die Worte bleiben symbolisch zurück für all das Unvollendete in seinem Leben.

Von Ralph Erdenberger

Der 64-jährige Leonardo da Vinci ordnet in seinem letzten Jahr Notizbücher mit mehr als 10.000 Seiten, nebenbei plant er ein Bewässerungsprojekt und einen königlichen Palast. Zeitlebens hat der Mann aus dem Ort Vinci seine Ideen und Werke durch Beobachtung der Natur gewonnen: Leonardo hat den Vogelflug studiert und Fluggeräte entworfen, er hat den menschlichen Körper seziert und in nie gesehenen anatomischen Details skizziert, er hat monumentale Gemälde erschaffen wie das "Abendmahl" oder rätselhafte Porträts wie das der "Mona Lisa".

Er war ein Schüler des Auges mit der besonderen Fähigkeit, seine Sinneseindrücke zu durchdringen und immer wieder zu neuen Ideen zu verbinden. Unter welcher Herrschaft und in welchem Land sie entstanden, war für ihn nebensächlich. Der Körper des unruhigen Geistes soll in der Kirche Saint-Florentin in Amboise begraben worden sein.  Ob Leonardos Gebeine wirklich dort ruhen, ist ebenso rätselhaft wie vieles in seinem Leben. Eine Marmortafel an der Wand spricht von "vermutlich".

Aussagekräftiger ist ein Satz in seinem letzten Wohnhaus: "Während ich glaubte, ich würde lernen, wie man lebt, habe ich zu sterben gelernt."

Redaktion: Ronald Feisel

Leonardo da Vinci, Universalgenie (Todestag 02.05.1519)

WDR ZeitZeichen 02.05.2019 14:57 Min. Verfügbar bis 29.04.2099 WDR 5


Download