Clay (re.) gegen Liston (li)

ZeitZeichen

25.02.1964 - Cassius Clay wird Box-Weltmeister

Stand: 23.03.2016, 14:32 Uhr

Sonny Liston galt als der unbeliebteste Box-Weltmeister aller Zeiten. Er war Analphabet, ehemals inhaftiert und eine Marionette der Mafia. Als der gut aussehende Außenseiter Cassius Clay gegen ihn in den Ring stieg, waren die Sympathien eindeutig verteilt.

Von Susanne Rabsahl

Das weiße Amerika setzte all seine Hoffnungen auf ihn – ungeachtet seiner Hautfarbe. 180 Millionen Menschen verfolgten diesen historischen Boxkampf. Clay gewann nach technischem k.o.-Sieg in der siebten Runde. Er wurde der jüngste Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten.

Kurz darauf schlugen Verehrung und Bewunderung vorübergehend in Hass um, nachdem er den Black Muslims der Nation of Islam beitrat und sich Muhammad Ali nannte.

Als Kritiker des Vietnamkrieges und Wehrdienstverweiger verlor er kurzzeitig seinen WM-Titel, seine Boxlizenz und wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt. Nun bestand kein Zweifel mehr: Ali war nicht nur ein herausragender Weltklassesportler, der als erster Boxer überhaupt drei WM-Titel erkämpfte. Er wurde zu einem glaubwürdigen Symbol der Rebellion.

Redaktion: Ronald Feisel

Die Sendung zum Nachhören und Download

WDR Zeitzeichen 25.02.2014 14:42 Min. Verfügbar bis 23.02.2094 WDR 5


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