ZeitZeichen
15.05.1964 - Erstes Festival auf der Burg Waldeck
Stand: 20.03.2019, 16:50 Uhr
1964 organisieren nahe einer Burgruine im Hunsrück junge Leute aus der bündischen Wandervogelbewegung erstmals ein Liederfest. Ihre Vorbilder: Amerikanische Protestsänger wie Bob Dylan oder Joan Baez und französische Chansoniers wie Georges Brassens.
Von Thomas Pfaff
Das Waldeck-Festival wird bald zu einem der Orte, an dem die Käseglocke der Adenauer-Jahre endlich gelüftet wird. Hier wird die 68er-Bewegung in der Bundesrepublik maßgeblich mit vorbereitet.
Deutsch singen - bis dahin schwer belastet durch den Missbrauch vieler Lieder in der Nazizeit - kann von nun an auch Ausdruck des Protests sein: Von Hannes Wader bis Reinhard Mey, von Franz-Josef Degenhardt bis Hanns-Dieter Hüsch, von Katja Ebstein bis Schobert und Black.
Viele der später berühmt gewordenen Künstler und Liedermacher treten hier erstmals vor größerem Publikum auf.
Redaktion: Michael Rüger