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Thomas Bernhard bei einer Lesung, 1968

ZeitZeichen

12.02.1989 - Todestag von Thomas Bernhard

Stand: 23.03.2016, 14:24 Uhr

Wien 1968. Was für ein Eklat! Österreich verleiht den Staatspreis für Literatur, aber der Autor bedankt sich nicht. Im Gegenteil, in seiner kurzen Rede beschimpft er das Land und seine Bürger.

Von Heide Schwochow

Der anwesende Herr Minister springt auf, stürzt auf den Dichter zu, erhebt die Hand zum Schlag. In letzter Sekunde hält er inne, wendet sich ab und stürzt, bebend vor Zorn, zur Tür hinaus. Am nächsten Tag schreibt eine Wiener Zeitung, der Dichter Thomas Bernhard sei "eine Wanze, die man vertilgen müsse".

Ob in seinen Romanen, Theaterstücken oder Interviews, bis zu seinem Tod lässt Thomas Bernhard keine Gelegenheit aus, sich Feinde zu machen. Er grantelt, schimpft, räsoniert, ja, er lässt nichts Gutes an der Welt. Dafür lieben ihn die einen, die anderen hassen ihn.

Wer war dieser Thomas Bernhard? Ein großer Weltenhasser? Ein genialer Selbstvermarkter? Ein Moralist und Mahner? Auf jeden Fall ein Dichter voller Widersprüche.

Redaktion: Hildegard Schulte

Die Sendung zum Nachhören und Download

WDR ZeitZeichen 12.02.2014 14:53 Min. Verfügbar bis 10.02.2094 WDR 5


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