Alfred Döblin: Blick in Abgründe der menschlichen Seele

"Berlin Alexanderplatz" macht ihn 1929 berühmt. Seinen Erfolg kann Alfred Döblin als verfolgter Jude aber nicht lange genießen. Mit Fassbinders Fernsehverfilmung 1980 ist er lange nach seinem Tod wieder in aller Munde. Vor 140 Jahren wird Alfred Döblin geboren.

Alfred Döblin, 1938

In der Psychiatrie lernt Alfred Döblin die Abgründe der menschlichen Seele kennen. Mit 33 Jahren lässt er sich als Nervenarzt nieder. Neben Arthur Schnitzler und Gottfried Benn ist er der dritte deutschsprachige Arzt auf höchstem literarischem Niveau. Er schreibt zunächst in seiner Freizeit und beschäftigt sich schon früh mit Außenseiterfiguren und gestörten Persönlichkeiten.

In der Psychiatrie lernt Alfred Döblin die Abgründe der menschlichen Seele kennen. Mit 33 Jahren lässt er sich als Nervenarzt nieder. Neben Arthur Schnitzler und Gottfried Benn ist er der dritte deutschsprachige Arzt auf höchstem literarischem Niveau. Er schreibt zunächst in seiner Freizeit und beschäftigt sich schon früh mit Außenseiterfiguren und gestörten Persönlichkeiten.

Alfred Döblin kann den Erfolg aber nicht lange genießen. Für die Nazis ist er ein Jude und Vertreter einer "artfremden Asphaltliteratur". 1933 flieht der 54-Jährige mit seiner Frau und den vier Söhnen über die Schweiz nach Frankreich. Sie werden 1936 französische Staatsbürger, bevor sie vier Jahre später erneut in die USA flüchten müssen – wo sich Alfred Döblin noch fremder fühlt. Zwei Söhne bleiben zurück und kämpfen in der französischen Armee. Einer erschießt sich, als ihn die Wehrmacht gefangen nehmen will.

Stand: 02.08.2018, 11:18 Uhr