Ulrike Herrmann und Sighard Neckel

Nachhaltigkeit im Kapitalismus: Geht das?

Das E-Auto als das Symbol für grünes Wachstum, für die grüne Revolution. "Das wird nix!", kontert die Philosophin Ulrike Herrmann. Und liefert sich mit dem Soziologen Sighard Neckel einen Schlagabtausch über das Ende der kapitalistischen Wirtschaft.

Lassen sich Kapitalismus und Nachhaltigkeit miteinander vereinbaren? Grünes Wachstum, geht das überhaupt? Für Ulrike Herrmann, gelernte Bankkauffrau und studierte Philosophin, ist der Fall klar. Ihr Buch "Das Ende des Kapitalismus" ist ein Abgesang. Sie setzt auf neue, staatlich regulierte Modelle und lässt sich dabei von der alten Kriegswirtschaft der Briten inspirieren.

Sighard Neckel, Professor für Gesellschaftsanalyse und sozialen Wandel an der Universität Hamburg, hält dagegen. Mit Herrmanns Ideen lassen sich keine Mehrheiten gewinnen, glaubt er. Klar, der Überkonsum und der für den Kapitalismus typische Raubbau an der Natur muss weg. Er glaubt aber fest daran, dass ein klimafreundlicher Umbau des Kapitalismus und damit verbundenes neues Wachstum möglich ist.

Das Gespräch ist ein Mitschnitt von der Philcologne 2023.

Es moderierte Philosophin Catherine Newmark.

Zum Buch:
Ulrike Herrmann: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden"
Verlag Kiepenheuer & Witsch 2022, 352 Seiten

Redaktion: Gundi Große