Seit Beginn des Jahres kommen drastisch mehr Geflüchtete nach Zypern als noch im Vorjahr. Vor allem Syrer, die sich vom Libanon aus übers Meer Richtung Zypern aufmachen.
Zypern hat gemessen an der Einwohnerzahl die meisten Asylanträge pro Kopf in der EU. Für die Registrierung werden Geflüchtete zum Beispiel im "Pournara"-Flüchtlingscamp untergebracht. Dort bleiben sie meistens eine bis zwei Wochen. Zwischen 500 und 1.000 Menschen sollen dort leben.

Sozialhilfe können die Geflüchteten erst nach vier Monaten beantragen, dafür brauchen sie aber eine Wohnadresse. Wohnraum ist aber knapp auf Zypern und auch teuer. Eine Arbeitserlaubnis für "Basic-Jobs" bekommen sie erst nach neun Monaten. Um die illegale Einreise von Geflüchteten zu verhindern, hat die EU einen Deal mit dem Libanon vereinbart. Demnach sollen eine Milliarde Euro an EU-Geldern Richtung Libanon fließen. Der Libanon ist angehalten, die Gelder im Gesundheits- und Sozialwesen zu investieren, aber auch in die Armee und die Küstenwache, sodass keine Boote mit Geflüchteten mehr nach Zypern kommen.
Janina Werner und Borhan Akid von WDR for you sind an verschiedene Orte in Zypern gereist, um sich ein Bild von der Situation der Geflüchteten zu machen. Dabei haben sie mit ihnen und auch einheimischen Zyprern gesprochen.
Redaktion: Lars Schweinhage