Die Benin-Bronzen kehren in ihre Heimat zurück

Wunden heilen

Stand: 03.10.2022, 13:30 Uhr

Die geplante Rückgabe der Benin-Bronzen ist ein wichtiger Schritt in der Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte. Was aber bedeutet die Restitution der Kultobjekte für die Nachfahren der Unterworfenen - und wie gelingt Versöhnung?

Seit zwanzig Jahren kämpfen sie dafür, dass afrikanische Raubkunst zurückgegeben wird: Die Künstlerin und Nachfahrin des Königs von Benin, Peju Layiwola, und Nanette Snoep, Direktorin des Kölner Rautenstrauch-Joest-Museums. Die eine will ihr kulturelles Erbe wiederbekommen, die andere möchte ein Zeichen der Versöhnung setzen.

Nun haben sie ihr Ziel fast erreicht, denn Deutschland will Nigeria tausend Benin-Bronzen zurückgeben. Was diese Restitution für unsere Erinnerungskultur bedeuten kann, führt die Auslandsreporterin Charlotte Wiedemann aus. Den Schmerz der Anderen zu empfinden, mag unmöglich sein. Ihn zu begreifen und zu respektieren, sei aber ein notwendiges Ziel.

Literatur zum Thema:

Wiedemann, Charlotte (2022): "Den Schmerz der Anderen begreifen - Holocaust und Weltgedächtnis", Propyläen Verlag. 288 Seiten. 22 Euro.

Hicks, Dan (2020): "The Brutish Museums - The Benin Bronzes, Colonial Violence and Cultural Restitution", Pluto Press 2020. 368 Seiten. 20 Euro.

Autorin: Caroline Nokel

Redaktion: Christina-Maria Purkert

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