Sündenbock: Anderen die Schuld zuschieben

Stand: 18.03.2022, 16:49 Uhr

Es ist etwas passiert. Etwas Unangenehmes oder etwas Schreckliches, möglicherweise Unvorhersehbares. Kennt man den Verursacher der Katastrophe? Dann ist Bestrafung möglich und Ruhe kehrt ein. Kennt man ihn oder sie aber nicht, muss ein Sündenbock herhalten.

Lässt sich die Schuldfrage nicht eindeutig klären, bleiben Unsicherheit, Angst, Unruhe. Für ein Ende des Dilemmas sorgt der Sündenbock. Ein fantastisches Konzept. Andere sollen die Schuld übernehmen. Sündenböcke lassen sich zur Not einfach erfinden, man bedient sich aus dem Kreis Schwacher, Armer, Unbeliebter oder diverser gesellschaftlicher Minderheiten. Dazu gehören vorzugsweise Jüdinnen und Juden, aber auch beispielsweise Fußballtrainer oder Bundesgesundheitsminister.

Autorin: Ulrike Burgwinkel

Redaktion: Gerald Beyrodt

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