Kolumbiens Friedensprozess und die Ideen des Camilo Torres
Stand: 08.11.2024, 13:45 Uhr
Der Priester Camilo Torres verkörperte in den 60er-Jahren in Kolumbien die Hoffnung einer ganzen Generation auf eine gerechte Gesellschaft. Seine Befreiungstheologie wirkt bis heute - und erleichtert den Friedensprozess in Kolumbien.
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Vom Priester zum Guerillakämpfer
Der katholische Befreiungstheologe Camilo Torres wurde in den 1960er-Jahren zur Lichtgestalt für revolutionäre Studenten in Kolumbien. Als Priester und Soziologieprofessor versuchte er, Christentum und Marxismus miteinander in Einklang zu bringen. Für sein Engagement wurde er bedroht und verfolgt. Er flüchtete sich schließlich in die marxistische ELN-Guerilla - 1966 kam er bei einem Gefecht mit der kolumbianischen Armee ums Leben.
Ein schwieriger Friedensprozess
Heute will die linke Regierung von Präsident Petro mit der ELN und anderen Guerillagruppen, aber auch mit rechtsextremen Paramilitärs und Drogenbanden Frieden schließen. Ein hochkomplexer Prozess mit vielen Hindernissen und Rückschlägen. Die katholische Kirche sitzt bei den Friedensverhandlungen mit am Tisch. Und in gewissem Sinne auch Camilo Torres, denn seine Ideen sind in allen Lagern präsent.
Die Menschheit wird menschlich werden
Ob Fortschritte oder Rückschläge, Humberto Zapata - ein Weggefährte von Camilo Torres - bleibt optimistisch: Die Menschheit werde eines Tages endlich menschlich werden, davon ist er überzeugt. Denn das sei der Plan Gottes.
Autorin: Christine Siebert
Redaktion: Gerald Beyrodt
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