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Edward Said und der Postkolonialismus

Stand: 16.10.2020, 12:41 Uhr

Der Kolonialismus hat weltweit seine Spuren hinterlassen – auf den Straßen, in Museen und in den Köpfen der Menschen. Doch mit dem Postkolonialismus hat ein Umdenken begonnen. Einer seiner Mitbegründer war der Literaturtheoretiker Edward Said.

Statuen von Kolonialisten werden abgerissen, Straßen umbenannt, Raubkunst aus Museen zurückgefordert: Europäer glaubten Jahrhunderte lang, dass sie das Heil zu den Heiden, den Fortschritt zu den Rückständigen brächten. Daraus leiteten sie das Recht ab, andere Länder zu beherrschen und auszubeuten, sie zu Kolonien europäischer Reiche zu machen.

Einer der wichtigsten Kritiker des Kolonialismus war Edward Said, der 1935 in Jerusalem geboren wurde. Der US-palästinensische Literaturwissenschaftler hat mit seinem berühmten Werk "Orientalismus" erstmals einer breiten Öffentlichkeit die Augen geöffnet für Mechanismen, die dem Kolonialismus zugrunde lagen. Denn dieser war nicht nur eine militärische und wirtschaftliche Expansion, die Millionen Menschen sterben und leiden ließ, sondern auch ein gesellschaftliches Phänomen. Rassismus und Klischees spielten dabei ebenso eine Rolle wie Literatur und Wissenschaft.

Saids Werk wurde zum Grundstein des Postkolonialismus, der die historischen, aber auch aktuellen Diskurse hinterfragt. Nicht nur in der großen, weiten Welt, sondern auch ganz konkret in unserem nahen Umfeld.

Buchtipp
Edward W. Said: Orientalismus. Fischer Verlag. 464 Seiten. 30,00 Euro

Redaktion: Christina-Maria Purkert
Autorin: Ayşegül Acevit

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