So kurz nach dem Zweiten Weltkrieg schimpften vor allem neu zugezogene Flüchtlinge auf die Pastorentochter, die "mit dem Feind fraternisierte". Doch Renates Eltern, die während des Krieges Juden versteckten und von der Gestapo beobachtet wurden, ließen das Mädchen Ende 1946 nach Südwestengland ziehen.
Insgesamt 15 deutsche "War Brides" überquerten mit der Fähre den Ärmelkanal; zwei Wochen später heiratete Renate den demobilisierten Tom Greenshields. Der Künstler übernahm den elterlichen Bauernhof im idyllischen Dorf Hawkchurch, wo die junge Frau freundlich aufgenommen wurde und bald das erste von fünf Kindern zur Welt kam.
Zum Weinen brachten sie die Reaktionen deutscher Kriegsgefangener in England, die von ihr nichts wissen wollten. "Es war zu früh", sagt die heute 85jährige, die ihrem Heimatland verbunden geblieben ist. "Ich habe damals zu viel von den Deutschen erwartet."
Redaktion:
Mark vom Hofe