1982 tritt er für zwei Jahrzehnte in den Piper-Verlag seines Vaters Klaus Piper ein. In den 1990er Jahren beteiligt sich Piper mit Werken zum "Historikerstreit". Dabei geht es ihm darum, wie die deutsche Bevölkerung nach 1945 mit der Schuld umgegangen ist und wie die Erinnerungskultur, wie es sie heute gibt, sich über lange Zeit gegen viele Widerstände entwickelt hat.
Früher war Holocaust-Relativierung eine Gefahr von rechts. Heute droht sie auch von links, denn die postkoloniale Erinnerungskultur verharmlost das Wesen des nationalsozialistischen Antisemitismus, sagt Piper. Doch zur Erinnerung an Auschwitz gebe es keine Alternative und sei auch keine Chiffre für jede Art von Diskriminierung, sagt der Historiker.
2006 schließt Ernst Piper seine Habilitationsschrift über den nationalsozialistischen Chefideologen des Ostblocks Alfred Rosenberg ab und ist heute außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam. Ernst Piper ist Mitglied im Vorstand der Vereinigung "Gegen Vergessen - Für Demokratie" und lebt in Berlin.
Redaktion: Gesa Rünker