Seine Ermittlungen führten Paulus auch ins Ausland, u.a. arbeitete er im Auftrag der Europäischen Kommission mehrere Jahre in Weißrussland. Der Schwabe schätzt, dass mittlerweile 90 Prozent aller so genannten Prostituierten ausländischer Herkunft sind.
Mit Hilfe von List und falschen Versprechungen, zum Teil auch mit Gewalt, werden vor allem junge Frauen aus Ost- und Südosteuropa nach Deutschland geschleust, wo sie von ihren Zuhältern, die nicht selten der Organisierten Kriminalität angehören, zur Prostitution gezwungen werden.
Paulus ist überzeugt: Erst durch das liberale Prostitutionsgesetz, das im Jahr 2002 in Kraft trat, konnte sich Deutschland zum Bordell Europas entwickeln.
Im Kampf gegen den Menschenhandel engagiert sich Manfred Paulus bis heute in Präventionsprogrammen. Außerdem fordert er auch für Deutschland die Einführung des "Nordischen Modells". Ein Gesetz, das Schweden als erstes europäisches Land eingeführt hat und das den Kauf von Sex verbietet.
Redaktion Ronald Feisel