Die habilitierte Anglistin wurde dafür in ihrer Zunft, der Linguistik, nicht nur belächelt, sondern geradezu angefeindet. Ihre überwiegend männlichen Kollegen hielten sie für nicht "professorabel", was dazu führte, dass Luise Pusch nie einen eigenen Lehrstuhl bekam. Nach über 100 erfolglosen Bewerbungen in den achtziger Jahren verzichtete sie auf eine Hochschulkarriere. Sie betrieb weiter ihre linguistische Forschung und erhielt Rückenwind durch die Frauenbewegung. Und sie begann, literaturwissenschaftlich zu arbeiten – einfach, um sich finanziell über Wasser halten zu können. Zu ihren bis heute bekannten Werken gehören "Schwestern berühmter Männer", "Wahnsinnsfrauen" oder "Frauen berühmter Männer". Auf ihrer Webseite "fembio.org" arbeitet sie bis heute an der geschichtlichen Erinnerung bedeutender Frauen.
Redaktion:
Mark vom Hofe