An der Grenze wurden die beiden geschnappt, zum Tode verurteilt. Zehn Monate saß Baumann im Gefängnis, außer an einen tropfenden Wasserhahn erinnert er sich nicht mehr, will sich nicht erinnern. Dann erst erfuhr er, dass er längst begnadigt ist, zu zwölf Jahren Zuchthaus. Zunächst im KZ Esterwegen im Emsland, dann im Wehrmachtsgefängnis Torgau an der Elbe, schließlich im so genannten Bewährungsbataillon 500 an der Ostfront. Ludwig Baumann überlebte den Krieg - seit den 1980er Jahren bemüht er sich in der "Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz" darum, die Aufhebung der Unrechtsurteile gegen Deserteure,"Wehrkraftzersetzer und Selbstverstümmeler" durchzusetzen und deren vollständige Rehabilitierung zu erreichen.
Redaktion:
Mark vom Hofe