Toluol, Benzo(a)pyren, Benzol oder Dizyklopentadien - vor rund dreißig Jahren können die Namen dieser Giftstoffe selbst die Kleinsten in der Altlasten verseuchten Dortmunder Siedlung Dorstfeld-Süd mühelos aufsagen. Mitte der 1980er Jahre sorgte Dorstfeld-Süd bundesweit für Aufsehen. Auf dem Gelände einer ehemaligen Zeche und Kokerei entstanden für junge Familien 192 Einfamilienhäuser. Erst nach und nach kam die Umweltkatastrophe ans Tageslicht - Dorstfeld-Süd wurde zum Synonym für Giftstoffe im Boden, für sorglose Politiker und streitbare Eigentümer. Der heute 75-jährige Klas Spitzer war einer dieser streitbaren Eigentümer. Jahrelang ging er in der Projektgruppe Dorstfeld-Süd gegen die Stadt Dortmund an, die sich weigerte, irgendetwas für die Anwohner in Dorstfeld-Süd zu tun. Gemeinsam mit anderen Betroffenen war Klas Spitzer eine der treibenden Kräfte der damaligen Bürgerinitiative und sorgte dafür, dass einer der größten Umweltskandale der Bundesrepublik bekannt wurde.
Am Ende wurden zumindest die im so genannten Kerngebiet von Dorstfeld-Süd lebenden Menschen, dort, wo die Belastung am größten ist, entschädigt. Sie verkauften ihre Häuser an die Stadt und konnten an anderer Stelle neu bauen.
Redaktion: Mark vom Hofe