Sein Vater arbeitete in einem Stahlwerk, und ihren Sohn schickten die Junckers trotzdem auf ein Internat. Bildung als Kapital für den Aufstieg. Jean-Claude Juncker lernte dort und auf dem Gymnasium drei Fremdsprachen perfekt.
Er studierte Jura, hatte aber schon früh das Ziel, Berufspolitiker zu werden. Staatssekretär, Minister, Premierminister, Vorsitzender der Eurozone, schließlich als Krönung Präsident der Europäischen Kommission. Juncker wollte mehr soziale Standards in Europa, gewährte großen Konzernen wie Amazon in Luxemburg allerdings ein weitgehend steuerfreies Dasein.
Juncker führte Europa in der sogenannten Flüchtlingskrise und wurde für die britische und die ungarische Regierung zum "roten Tuch". Ein föderal denkender Europäer par excellence. Jovial und anpassungsfähig, vor allem aber zäh.
Nach einem schweren Autounfall im Jahr 1989 kam Juncker wieder auf die Beine - durch hartes Training. Und wurde in seiner Amtsführung im Laufe der Zeit immer souveräner, zum Schluss im Konflikt mit Großbritannien um den Brexit.
Redaktion: Ronald Feisel