Lebensborn war eine SS-Organisation, gegründet von Heinrich Himmler im zweiten Weltkrieg, die für mehr "arische" Kinder in Deutschland sorgen sollte. Hermann Lüdeking war eines der rund 250 000 Kinder, die aus den von der Wehrmacht besetzten Ländern verschleppt und nach einer "Germanisierung" regimetreuen Eltern übergeben wurden. Als Sechsjähriger wurde Hermann Lüdeking alias Roman Roszatowski im September 1942 zunächst in das Gaukinderheim Bruckau, eine Umerziehungsanstalt gebracht, in der die geraubten Kinder nur Deutsch sprechen durften. Die nächste Station der Germanisierung war das Lebensbornheim "Sonnenwiese" bei Kohren-Salis südlich von Leipzig. Von hier aus wurde er der Pflegefamilie Lüdeking mit dem neuen Namen "Hermann Lüdeking" übergeben. Seine Pflegemutter Maria Lüdeking, geb. Schneider, verstieß ihn, als er später Klarheit bei der Suche nach seiner Identität einforderte, und machte ihn dadurch erneut zum Opfer. Seiner Kindheit und eigentlichen "Heimat" beraubt, kennt er bis heute seine familiären Wurzeln nicht.
Redaktion: Mark vom Hofe