"365 Tage im Jahr habe ich trainiert – bei Wind und Wetter" – erinnert sich Harald Norpoth, einer der großen Läufer seiner Zeit. In den 60er Jahren galt der deutsche Leichtathlet aus dem münsterländischen Telgte als eine der besonderen Persönlichkeiten in der Langstreckenszene. Zu seinen größten Erfolgen zählte unter anderem die Silbermedaille über 5000 Meter bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio. Dabei wäre der lange hagere Mann mit dem ziemlich kahlen Kopf, der immer so aussah, als habe er nicht genug zu essen bekommen, viel lieber Fußballprofi geworden. Ein Zufall brachte ihn auf die Aschenbahn: bei den Stadtmeisterschaften in Telgte 1956 fehlten noch Teilnehmer beim 1000-Meter-Lauf. Harald Norpoth ließ sich nicht lange bitten, stürmte los, um am Ende verwundert festzustellen, dass er gewonnen hatte und Stadtmeister wurde – der Beginn seiner Läufer-Karriere. Harald Norpoth wird in diesen Tagen 75 Jahre alt.
Redaktion: Mark vom Hofe