Staatssekretär Bräutigam hatte 1982 ein prominentes Erbe angetreten. Nachdem Günter Gaus nach sieben Jahren die ständige Vertretung verlassen hatte, folgte ihm Klaus Bölling nach, doch den holte sich Kanzler Schmidt alsbald als Regierungssprecher nach Bonn. Damit war der Weg für Bräutigam frei, der auf diese Weise an die Wirkungsstätte zurückkehrte, an der er schon als Stellvertreter von Günter Gaus gearbeitet hatte.
In Bräutigams Zeit in Ost-Berlin fiel die Phase 1984, als immer mehr DDR-Bürger in der ständigen Vertretung Zuflucht suchten und damit eine äußerst prekäre diplomatische Krise heraufbeschworen. Sie wollten ihre Ausreise erzwingen – für Bräutigam, wie er in seinen Memoiren schreibt, "Tiefpunkte seiner Tätigkeit".
Redaktion:
Mark vom Hofe