Die jüdische Familie von Jürgen-Arthur Goldschmidt war schon im 19. Jahrhundert zum Protestantismus konvertiert. Trotzdem wurden seine Eltern in den dreißiger Jahren rassistisch verfolgt. 1938 schicken die Goldschmidts ihre Söhne nach Florenz.
So begann eine Leidensgeschichte, ein unfreiwilliges Abenteuer, das fast zehn Jahre dauern sollte. In Italien und Frankreich fand Goldschmidt Unterkunft. Immer wieder in der Gefahr, in den französischen Alpen von Fahndern in Wehrmachtsuniform aufgespürt zu werden. Im befreiten Paris entscheidet sich Goldschmidt für den Lehrerberuf. Später beginnt er, sich als Übersetzer von Nietzsche, Freud und Peter Handke einen Namen zu machen - und sein Leben aufzuschreiben.
Inzwischen sind mehr als ein Dutzend Bücher entstanden. Sein autobiografisches Werk macht ihn zu einem der profiliertesten literarischen Chronisten des Holocaust. In den „Erlebten Geschichten“ blickt Georges-Arthur Goldschmidt in seiner Pariser Wohnung zurück auf sein Leben, das jetzt schon fast ein Jahrhundert dauert.
Redaktion: David Rother