Obwohl sie nie bei den Jungen Pionieren oder der FDJ war, durfte Renate Ellmenreich als sogenanntes "Arbeiter- und Bauernkind" in der DDR Abitur machen. Sie studierte Theologie und wurde Pfarrerin in Thüringen. Dort engagierte sie sich in oppositionellen Gruppen - und bekam "Zersetungsmaßnahmen" der Stasi zu spüren.
Nach der Wende wertete Renate Ellmenreich bei der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen in Gera Akten aus, dort wo der Vater ihrer Tochter in Untersuchungshaft der Stasi gestorben war.
Anschließend ging sie mit ihrem Ehemann als Entwicklungshelferin nach Nigeria, wo sie den Aufstieg der islamistischen Boko Haram mit erlebte. Nach ihrer Pensionierung gründete Renate Ellmenreich ein "Witwendorf" für Frauen, die ihren Mann durch Boko Haram verloren haben.
Aktuell unterstützt sie im Norden des Landes ein Wohnprojekt für Witwen und ihre Kinder.
Redaktion: Matti Hesse