Der Schauspieler, Autor und Lehrer wurde 1941 in Krefeld geboren, hat aber fast sein ganzes Leben im Sauerland, nahe der Elsper Freilichtbühne gewohnt. Schon seine Mutter war dort in der Geschäftsführung tätig. Er übernahm diese Aufgabe im Jahr 1968 von ihr. Zuvor hatte er in Essen studiert, um Grundschullehrer zu werden. Für drei Jahre war er darum weg aus Elspe. Dann setzten sich einige Kommunalpolitiker dafür ein, dass er an eine Schule, in der Nähe der Festspielbühne versetzt wurde. Kurze Zeit später ließ Bludau sein Leben als Lehrer hinter sich und war dann rund ein halbes Jahrhundert lang, der Geschäftsführer der Naturbühne. Er spielte selbst mehrmals den Winnetou und 25 Jahre lang den Old Shatterhand. Bis heute ist Bludau noch fast täglich in seinem Büro auf dem Festspielgelände zu finden.
Sein größter Coup gelang ihm, als er im Jahr 1976 Pierre Brice als Winnetou nach Elspe auf die Bühne holte. Der bekannte Winnetou-Darsteller zog jedes Jahr, Hunderttausende Zuschauer ins Sauerland. Pierre Brice lernte von Bludau Deutsch und wohnte während der Festspielsaison in der Nähe von Lennestadt. Als der Franzose 1976 nach Elspe kam, betrug sein Gehalt rund 50 Tausend D-Mark, erzählt Bludau. Als er 1986 ging, war die Gage auf rund 300 Tausend D-Mark angestiegen. Pierre Brice war 10 Jahre lang, einer der "beliebtesten Sauerländer".
Doch auch nach dem Weggang des französischen Schauspielers, blieben Jochen Bludaus Karl-May-Festspiele ein Erfolgsrezept. Im Jahr 2011 wurden sie von Zuschauer:innen des WDR auf Platz 9 der beliebtesten Ausflugsziele in Nordrhein-Westfalen gewählt.
Bludau entwickelte ein umfangreiches Event-Programm, mit Stunt- und Musik-Shows, Greifvogel- und Reitvorführungen. Darsteller und Darstellerinnen bekamen professionelle Ausbildungen, im Sprechen, Reiten und als Stunt-Leute. Tontechnik und Bühnenbilder wurden von Jahr zu Jahr raffinierter.
Im Jahr 2011 übergab Jochen Bludau die Geschäftsführung an seinen Sohn Oliver. Als sein Sohn im Jahr 2014 plötzlich sehr krank wurde, übernahm er noch einmal die Geschäftsführung die er, nach dem Tod seines Sohnes im Jahr 2019, endgültig abgab.
Als Autor und in der Regie ist Jochen Bludau mit über 80 Jahren nach wie vor tätig. Er ist und bleibt der Mann, der Elspe zu Weltruhm verhalf, und der Pierre Brice zum "Sauerländer Winnetou" machte.
Redaktion: Matti Hesse