Das tut sie bis heute. In ihren Arbeiten zu den Themen kulturelles Gedächtnis, Erinnern und Vergessen, geht sie etwa der Frage nach, warum die Kriegsgeneration nach dem Ende des II. Weltkriegs jahrzehntelang die Erinnerung an den Holocaust verdrängt hatte.
Assmann kommt zu dem Schluss, dass es erst eines moralischen Trennungsstrichs, d.h. einer bewussten Distanzierung vom Holocaust bedurfte, um eine Identitätswende in Deutschland herbeizuführen.
Aleida Assmann wurde als viertes von fünf Kindern eines Theologenpaars am 22. März 1947 in Bielefeld-Bethel geboren. Für ihr Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet. 2018 erhielt sie zusammen mit ihrem Mann, dem Ägyptologen Jan Assmann, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Redaktion: Hildegard Schulte