Explosives Erbe - Weltkriegsmunition in Nord- und Ostsee
Stand: 29.10.2021, 14:47 Uhr
Aus den Augen, aus dem Sinn – nach diesem Motto ließen die Alliierten nach dem 2. Weltkrieg gewaltige Mengen Munition vor den deutschen Küsten versenken. Die Bergung der explosiven und hochgiftigen Altlast drängt – und sie wird teuer.
Von Maike Hildebrand
Granaten, Giftgas und Fliegerbomben aus den Arsenalen der Wehrmacht, Material der Alliierten, für das der Rücktransport zu aufwendig schien – dazu See-Minen und Munitionstransporter, die schon vor Kriegsende auf dem Meeresboden landeten. Lange wurde das Problem klein geredet und verdrängt. Sprach man vor drei Jahrzehnten noch von ein paar zehntausend Tonnen, so gehen Meeresbiologen heute davon aus, dass mehr als eine Million Tonnen versenkter Munition die Küstengewässer von Nord- und Ostsee zunehmend unsicher machen. Nicht nur Fischer, Strandwanderer und Konstrukteure von Offshore-Windparks müssen mit Explosionen von durchgerostetem Kriegsschrott rechnen; oft hat sich der enthaltene Sprengstoff auch chemisch zersetzt und schädigt bereits verschiedene Meerestierarten. Doch schon die Kartierung der Altlasten ist mühsam. Methoden zur sicheren Bergung und umweltschonenden Vernichtung müssen erst noch entwickelt werden.
Ausstrahlung am 21. November 2021 um 13.04 Uhr
Wiederholung am 21. November 2021 um 20.04. Uhr
Von: Maike Hildebrand
Redaktion: Thomas Nachtigall
Produktion: WDR 2021