Ich bin doch keine trächtige Ratte
Kurz vor der Wende begann an der Berliner Charité eine großangelegte Medikamentenstudie. Die Versuchspersonen waren Schwangere. 1989 wurde die Studie abgebrochen, seitdem verlieren sich die Spuren. Über 30 Jahre später bleiben viele Fragen offen.
Von Charly Kowalczyk
1988 empfahl der „Zentrale Gutachterausschuss für Arzneimittelverkehr“ die Genehmigung einer klinischen Studie an Schwangeren, und das Gesundheitsministerium der DDR gab dafür grünes Licht. Die Federführung übernahm die Berliner Charité. Brigitte Heinisch war eine von 293 Schwangeren, die damals unfreiwillig an der Doppelblindstudie teilnahmen. Sie brachte eine Tochter zur Welt. 2022 werden bei der heute 33-Jährigen gravierende orthopädische Schäden diagnostiziert. Könnte dies eine Nachwirkung der Charité-Studie sein? Die klinische Prüfung wurde nach der Wende abgebrochen, vielleicht mit fatalen Folgen für Mütter und Kinder.
Der Autor versucht, mehr über diese klinische Studie zu erfahren und stößt bei seinen Recherchen in den beteiligten Kliniken auf vielfaches Schweigen. Warum eigentlich?
Ausstrahlung am Sonntag, den 12. März 2022 um 13.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 12. März 2022 um 20.04 Uhr
Von: Charly Kowalczyk
Redaktion im WDR: Thomas Nachtigall
Produktion: DLF Kultur/SWR 2022