Ex-Steueroase Liechtenstein? - Neue Regeln, alte Lasten, gute Geschäfte
Stand: 06.01.2022, 16:18 Uhr
Nach starkem internationalem Druck erklärte das Fürstentum im Jahr 2009, nicht länger als Fluchtburg für Schwarzgeld dienen zu wollen. Trotzdem wird weiterhin gut verdient: An alten, aber auch neuen Vermögen, die es in den Mini-Staat am Oberrhein zieht.
Von Matthias Holland-Letz
Ganze 25 km lang und 12 km breit ist das Alpenland zwischen Österreich und der Schweiz. Es verzeichnet weniger Einwohner als die Stadt Lemgo, dafür aber – statistisch – mit die höchste Vermögensdichte der Welt. Die Abschaffung des Bankgeheimnisses und der Datenabgleich mit europäischen Steuerbehörden im Zuge der "Weissgeld-Strategie“ hat dem klassischen Geschäftsmodell des Finanzplatzes einen schweren Schlag versetzt. Dennoch traf der Autor auf eine weiterhin florierende Treuhandbranche: Sie betreut ca. 18.000 Stiftungen und Trusts. Wohlhabende aus der ganzen Welt vermeiden nun ganz legal Steuern, bringen Geld vor Pfändung oder Ex-Ehepartnern in Sicherheit oder regeln hier ihren Nachlass, was nicht selten zu Konflikten mit den Erben führt. Nicht zuletzt die Debatte um eine höhere Erbschafts- und eine Vermögenssteuer in Deutschland macht eine "Familienstiftung“ in der Erbmonarchie für manche Millionäre attraktiv.
Ausstrahlung am 13. Februar 2022 um 13:04 Uhr
Wiederholung am 13. Februar 2022 um 20:04 Uhr
Von: Matthias Holland-Letz
Redaktion: Thomas Nachtigall
Produktion: WDR/DLF 2022